Düsseldorf. Mit einer Forderung von 4,8 Prozent mehr Lohn ist die Chemie-Gewerkschaft IG BCE in die erste Verhandlungsrunde gezogen. Eine Einigung gab es nicht.

Die erste Tarifrunde für die rund 80.000 Beschäftigten der Chemieindustrie Nordrhein hat am Montag in Düsseldorf keine Annäherung gebracht. Die Gespräche gingen ohne ein Arbeitgeberangebot zu Ende. Sprecher der Gewerkschaft IG BCE warfen den Arbeitgebervertretern fehlenden Gestaltungswillen und einen "Null-Bock-Modus" vor. "Wir stehen vor einer langen und harten Tarifrunde", sagte der IG BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann.

Die Arbeitgeberseite verwies dagegen auf das sehr geringe Wachstum der Branche bei rückläufigen Preisen. Die IG BCE solle die "rosa Brille" abnehmen und die Möglichkeiten realistisch einschätzen, forderte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Ulrich Bormann.

Weitere regionale Tarifverhandlungen geplant

Die Gewerkschaft verlangt 4,8 Prozent mehr Geld und die Weiterentwicklung des Tarifvertrages "Lebensarbeitszeit und Demografie". Damit sollen die Bedingungen für ältere Chemiebeschäftigte verbessert werden. Am 24. Februar gehen die Verhandlungen auf Bundesebene in Kassel weiter.

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Zunächst sind bis Anfang Februar weitere regionale Tarifverhandlungen in den übrigen acht deutschen Tarifbezirken geplant. Beim vergangenen Tarifabschluss hatte die Chemiebeschäftigten 5,5 Prozent mehr Geld gefordert und am Ende 3,7 Prozent mehr bekommen. (dpa)