Essen. . Die Strompreise des Energieversorgers RWE sollen sinken. Doch das Unternehmen lässt noch offen, wie und wann die Preise verändert werden sollen. Eine „abschließende Bewertung“ sei noch nicht möglich. Anders als RWE haben sich viele Stromversorger aber bereits festgelegt und Zahlen auf den Tisch gelegt.

Der Essener Energiekonzern RWE hat eine Senkung der Strompreise angekündigt, lässt aber Umfang und Zeitpunkt offen. Preissenkungen seien für die Strom-Grundversorgung sowie für Speicherheizungen und Wärmepumpen („Klassiktarif“) geplant, teilte RWE-Vertriebschef Carl-Ernst Giesting mit. Er verwies unter anderem auf die gesunkene Ökostrom-Umlage. Unter dem Strich sei allerdings eine „abschließende Bewertung“ noch nicht möglich.

Der Gaspreis von RWE werde sich während der Heizperiode 2014/15 „nicht erhöhen“, fügte Giesting hinzu. Die Heizperiode dauert bis Ende März.

Anders als RWE haben sich viele Stromversorger bereits festgelegt: Zum Jahreswechsel wollen nach Angaben des Online-Vergleichsportals Verivox rund 250 der bundesweit 1200 Stromanbieter ihre Preise senken – im Schnitt um 2,4 Prozent. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden bedeute dies eine jährliche Entlastung von knapp 30 Euro.

Große Preisunterschiede bei Anbietern in NRW

Die Verbraucherzentrale NRW hatte von einer „Trendwende“ gesprochen und an die zahlreichen Preiserhöhungen in den vergangenen Jahren erinnert. RWE beispielsweise erhöhte die Strompreise zuletzt im März 2013 um rund sechs Prozent.

Auch interessant

In NRW wollen unter anderem die Stadtwerke in Bochum, Gütersloh, Hamm, Herten und Kleve die Preise für die Strom-Grundversorgung senken. Andere Anbieter halten die Tarife vorerst stabil, so etwa DEW 21 in Dortmund und Mark-E in Hagen. In Dortmund wird darauf verwiesen, dass die Ökostrom-Umlage zwar sinke, aber höhere Netzentgelte anfallen.

Die Preise der Stromanbieter in NRW unterscheiden sich zum Teil erheblich. Während Kunden von RWE laut Check24 im Jahr rund 1550 Euro bei einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden zahlen müssen, sind es bei Eon 1460 Euro. Zum Vergleich: Bei den Stadtwerken Hamm beispielsweise fallen nach Angaben des Vergleichsportals rund 1363 Euro an, in Bochum wiederum 1448 Euro. Peter Blenkers von der Verbraucherzentrale NRW spricht von zum Teil erheblichen Potenzialen für viele Stromkunden, Kosten zu sparen.