Essen. Tausende Arbeitsplätze sollen bei Karstadt wegfallen. Laut einem Medienbericht seien die Mitarbeiter jetzt über die Pläne des Managements zur Sanierung des Essener Warenhauskonzerns informiert worden. Demnach sollen die Gespräche am 12. November beginnen.

Gesamtbetriebsrat und Wirtschaftsausschuss haben laut einem Bericht des Handelsblattes die Mitarbeiter von Karstadt über die Pläne des Managements zur Sanierung des Essener Warenhauskonzerns informiert.

Demnach sollen hunderte Arbeitsplätze gestrichen werden. Geplant seien Einsparungen von Personalkosten in Höhe von 1950 Vollzeitstellen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf ein Schreiben des Gesamtbetriebsrates an die Mitarbeiter: "Unter Berücksichtigung der Teilzeitquote wären das circa 3000 Mitarbeiter."

Wie schlecht geht es Karstadt?

Ziemlich schlecht. Die Karstadt Warenhäuser schreiben seit Jahren rote Zahlen. Allein in den Geschäftsjahren 2011/2012 und 2012/2013 summierten sich die Verluste der Karstadt Warenhaus GmbH unter dem Strich auf fast 300 Millionen Euro.

Was bedeutet das für die Arbeitnehmer?

Die 17 000 Karstadt-Beschäftigten müssen sich wohl auf harte Einschnitte einstellen. Nach Angaben von Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes plant die Karstadt-Spitze den Abbau von Arbeitsplätzen - in der Zentrale und in den 83 Warenhäusern. Mögliche Filialschließungen seien dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Was sind die Ursachen für den Niedergang von Karstadt?

Das Modell Warenhaus hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Glanz verloren. Einkaufszentren wie die "Mall of Berlin" oder das "Centro" in Oberhausen erscheinen vielen Verbrauchern attraktiver.

Was ist schief gelaufen an der Unternehmensspitze?

Vier Jahre lang gehörte Karstadt dem deutsch-amerikanischen Investor Nicolas Berggruen. Im Rückblick erscheinen sie als verlorene Jahre für Karstadt. Die meisten Handelsexperten sind sich einig, dass bei dem Traditionsunternehmen in dieser Zeit viel zu wenig investiert wurde.

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"Die Unternehmensleitung hat uns aufgefordert in Gespräche zu gehen“, teilen Gesamtbetriebsrat und Wirtschaftsausschuss demnach mit. Diese sollen am 12. November beginnen. In dem Schreiben heißt es weiter: „Dies ist kein Sanierungsprogramm, sondern ein Kahlschlag und ein Frontalangriff auf alle Beschäftigten von Karstadt.“

Am Freitagmorgen waren Gesamtbetriebsrat und Unternehmen für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. (dpa)