Touristen lassen sich vom Terrorismus nicht nachhaltig beeindrucken.
Der ETA ist es in 50 Jahren nicht gelungen, Spaniens Aufstieg zum zweitbliebtesten Urlaubsland der Welt – nach Frankreich – zu zerbomben. 60 Millionen Menschen verbringen im Jahr ihre Ferien auf dem Festland oder auf den Inseln.
Der Tourist ist ein robustes Wesen. Nach Ägypten ist er schnell zurückgekehrt, obwohl die Gewalt an ihn adressiert war. Sogar an Balis Stränden feiern Australier und Europäer wieder. Dabei dürfte einem dort mulmiger zumute sein als auf Mallorca, denn die Lage ist unberechenbarer. Und dass sich immer noch ganz abenteuerlustige Exoten in den Jemen aufmachen, obwohl im All inclusive-Programm eine Entführung eingeschlossen sein könnte, zeigt, dass Urlauber sich keine Grenzen setzen lassen.
Kann man sich an den Terrorismus gewöhnen? Offenbar, denn die Gelassenheit, mit der Reisende auf Anschläge reagieren, mag zwar einer gewissen Verdrängungslust geschuldet sein. Aber sie ist auch die Fügung ins Unvermeidbare, gepaart mit Wahrscheinlichkeitsrechnung: Das Risiko, zum Opfer von Terror zu werden, ist minimal. Warum also sich beeindrucken lassen?