Berlin/Ingolstadt. Agnes Krumwiede (32) ist "Miss Bundestag" wider Willen. Aber die 32-jährige Grünen-Abgeordnete, die jetzt frisch im Parlament sitzt, will etwas daraus machen. Zum Beispiel die Interessen von Künstlern im Bundestag vertreten. Denn Krumwiede ist Pianistin.
Die Boulevardpresse hat sie soeben zur „Miss Bundestag” gewählt. Agnes Krumwiede (32) selbst, die für die bayerischen Grünen im Bundestag sitzt, hat das eher irritiert. Nutzen will sie es dennoch: „Ein Miss-Titel war natürlich nie mein Ziel. Aber entscheidend ist doch, was ich daraus mache. Wie ich Popularität mit Inhalten fülle.” Das wird ihr nicht schwerfallen, der ersten diplomierten Konzertpianistin im Deutschen Bundestag.
Zum Klavierspielen komme sie zurzeit allerdings gar nicht, gesteht sie. Ihre Klavierschule im heimischen Ingolstadt wird die junge Schöne (ledig, aber nicht Single) für die Politik aufgeben. „Es gibt genug fantastische Pianisten in Deutschland. Aber es gibt keine Künstler, die ihre Interessen in der Politik aktiv vertreten,” erläutert die leidenschaftliche Musikerin ihre Entscheidung.
Gleichberechtigung in staatlichen Orchestern
Vermutlich bekommt sie einen Sprecherposten im Kulturausschuss. Dort will sie sich um bessere Entlohnung und Absicherung u.a für Tänzer sowie um Gleichberechtigung in staatlichen Orchestern bemühen. In letzteren gibt es höchstens 30 Prozent Frauen, ihr Anteil an Musikhochschulabsolventen ist doppelt so hoch.
Eintreten will sie aber auch für die Vernetzung von Schule und Kunst und die bessere finanzielle Ausstattung beider. Kreativität ist ihrer Überzeugung nach der Schlüssel für alles. Sie fördere das Lernen, die Integration und helfe beim Frieden schaffen.