Palma de Mallorca. Der Ballerman als Ansteckungsherd für die Schweinegrippe? Es werden immer mehr Fälle bekannt, in denen Mallorca-Urlauber das Schweinegrippe-Virus aus dem Urlaub mit nach Hause brachten. Und die meisten von ihnen hatten am Ballermann kräftig mitgefeiert.
Die Nachricht schlug hohe Wellen: Auf der Sonneninsel Mallorca war in der vergangenen Woche eine Nigerianerin in einer Klinik in Palma de Mallorca an der Schweinegrippe gestorben. Die 33-Jährige ging im Urlaubsort Calvia der Prostitution nach. So dass auch ihre Kunden damit rechnen müssen, sich angesteckt zu haben.
Gemeinsames Sangria-Trinken mit dem Strohhalm, Klimaanlagen, enger Körperkontakt bei Strandparties und in Diskos – die Urlaubsinsel scheint sich zu einem potentiellen Ansteckungsort für die Schweinegrippe zu entwickeln. Innerhalb von einer Woche hat sich die Zahl der registrierten H1N1-Krankheitsfälle verdreifacht.
Ballermann als Virenherd
Schon länger gibt es den Verdacht, dass gerade in den Vergnügungsvierteln der Insel, zu denen die „Ballermann”-Meile Playa de Palma gehört, der Schweinegrippe-Virus besonders aktiv ist. Offiziell gibt es auf Mallorca 17 Infektionsfälle, acht auf Ibiza. Aber es ist mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.
Derweil werden immer mehr Fälle von Mallorca-Urlaubern bekannt, die die Schweinegrippe mit nach Deutschland bringen. Deutsche Gesundheitsbehörden schätzen die Zahl der infizierten Rückkehrer auf über 100. Tendenz weiter steigend.
Von den Infizierten hatten sich die meisten offenbar an der Playa de Palma, im Umfeld der „Ballermann”-Szene, aufgehalten. Die Touristenhochburg Spanien ist das Land in Europa mit den meisten Schweinegrippe-Fällen. Vier Tote und über 1300 Kranke gibt es offiziell. 28 Schweinegrippe-Fälle melden die Kanarischen Inseln.