Münster. Ein anonymes Schreiben brachte die Polizei auf die Spur des 44-Jährigen, der mindestens drei Kinder sexuell missbraucht haben soll. Die Mädchen haben die Übergriffe bestätigt, der Verdächtige sitzt in Haft.
Sie fanden ihn in der Schule, mitten in den Ferien. Und womöglich war sie auch der Tatort: eine Grundschule im 13 000-Seelen-Städtchen Velen im Münsterland, wo ein 44-jähriger Lehrer aus Borken im vergangenen Schuljahr mindestens drei kleine Mädchen sexuell missbraucht haben soll. Acht und zehn Jahre waren sie alt, zwischen der zweiten und der vierten Klasse; in ersten Anhörungen haben sie die Übergriffe des Lehrers bestätigt. Wobei die Ermittler nicht ausschließen, dass noch weitere Kinder betroffen sind. „Die Möglichkeit besteht”, sagte der Münsteraner Oberstaatsanwalt Heribert Beck gestern zur WAZ.
Ein anonymes Schreiben an die Kreispolizei in Borken hatte die Zentrale Kriminalitätsbekämpfung am Dienstag überhaupt erst auf die Spur des 44-Jährigen gebracht. Wer der Verfasser war, ist noch unklar.
Der Unbekannte wies darauf hin, an der Velener Grundschule habe es sexuelle Übergriffe gegeben. Am Mittwoch trafen die Beamten den Verdächtigen an seinem Arbeitsplatz an, wo er sofort gestand: Ja, er habe sexuelle Handlungen an Kindern vorgenommen.
Umfangreich geständig
Laut Polizeibericht ist der seit längerem getrennt lebende Mann „umfangreich geständig”; die Rede ist von „schwerem sexuellem Missbrauch” – Vergewaltigung wäre zuviel gesagt, bloße Berührung zu wenig. Die juristische Bezeichnung schließe „beischlafähnliche Handlungen” ein, so Beck.
Noch am Mittwoch beantragte die Staatsanwaltschaft Münster Haftbefehl, den der Richter in Borken am Donnerstag erließ. Die Ermittlungen in Velen dauern an.