Essen. In der letzten Sitzung der Islamkonferenz konnten sich die muslimischen Teilnehmer nicht auf eine Abschlusserklärung einigen. Vor allem die Rolle der Verbände blieb strittig. Soziologin Necla Kelek plädiert für eine "Sachverständigenrat".

Auf der letzten Sitzung der Deutschen Islamkonferenz konnten sich die muslimischen Teilnehmer nicht auf eine Abschlusserklärung einigen. Strittig blieb unter anderem die Rolle ihrer Verbände.

Kelek für Forsetzung der Islamkonferenz

Die Soziologin und Autorin Necla Kelek sprach sich für eine Fortsetzung der Islamkonferenz aus. Zugleich möchte sie jedoch den Einfluss der Muslimverbände zurückdrängen. „Ich schlage vor, die Repräsentanz der Muslime nicht den Verbänden, sondern einer Art Sachverständigenrat zu übertragen”, sagt sie dieser Zeitung.

Offene, demokratische Strukturen

Ihm sollten „Islamwissenschaftler, Geistliche und Persönlichkeiten aller muslimischen Richtungen angehören, die sich dem Wertekonsens unserer säkularen Gesellschaft verpflichtet fühlen”. Dieser „Sachverständigenrat” könne praktisch für die Integration wirken, offene demokratische Strukturen in den Moscheen fördern und die Ausbildung von Imamen begleiten, schlug die Teilnehmerin der Islamkonferenz weiter vor. „Ein solches Gremium könnte die Mitwirkung und Verantwortung der Muslime in der deutschen Gesellschaft repräsentieren. Vorbild dafür ist der ,große Sanhedrin' mit dem Napoleon die Juden in Frankreich in die Republik integriert hat.”