E-Books werden als handliche Speicherwunder für unterwegs angepriesen. Doch es gibt mobile Alternativen: zum Beispiel die handlichen Netbooks.
Die Anbieter von Konsumelektronik bleiben sich treu: Zum Start der elektronischen Bücher, der E-Books, produzieren sie erst einmal wieder Chaos. Das war so bei der Einführung der Videorekorder vor 30 Jahren, das war so vor zwei Jahren, als die Nachfolgesysteme für die DVD auf den Markt kamen: Normen-Wirrwarr und zum Teil unausgereifte Technik verprellen mögliche Kunden. Selbst wen diese Probleme nicht schrecken: Wer für 300 bis 700 Euro ein E-Book-Lesegerät ersteht, sollte vor der ersten entspannten Lesestunde einen Lesemarathon einschieben und sich durch Technikhandbücher kämpfen. Am besten in gedruckter Form.
Ob sie zu Rennern werden, ist fraglich
Dabei kann es hilfreich sein, sich mit Pixel-Displays und Gigabyte-Speichern auszukennen, auf Formate wie EPUB, PDF, HTML oder Mobipocket zu achten und auch den USB-Kontakt zum PC nicht zu scheuen. Sonst dürfte der Start einer Leseratte in das Elektronikbuch-Zeitalter vorzeitig mit viel Frust enden.
Ob E-Book-Lesegeräte unter diesen Umständen zu Rennern werden, ist fraglich. Zumal es Alternativen gibt. E-Bücher können, mit entsprechender Software, auf jedem Rechner gelesen werden. Für unterwegs, für das Literaturstündchen im Park oder in der S-Bahn, bietet sich die neueste Entwicklung bei Laptops und Notebooks an: handliche Netbooks.
Netbooks - mehr Funktionen, aber gleicher Preis
Diese Geräteklasse, die mit der Fläche eines DIN-A-4-Blattes auskommt und meist um die 1200 Gramm wiegt, feierte vor einem Jahr auf der Cebit Deutschland-Premiere. Inzwischen wird der Markt von Netbooks überflutet. Mit 350 bis 600 Euro liegen sie in der gleichen Preisklasse wie E-Buch-Lesegeräte, bieten aber deutlich mehr Funktionen.
Die Displays haben meist eine Diagonale von zehn Zoll (etwa 22 mal 13 cm), sind damit deutlich größer als die sechs bis acht Zoll messenden E-Book-Lesergeräte. Ansonsten bieten die Netbooks in abgespeckter Form viele PC-Nutzungsmöglichkeiten. Je nach Ausstattung ist auch der Empfang von drahtlosen Netzwerken (WLAN) und Mobilfunk-Daten möglich. So lässt sich auch unterwegs Lesefutter-Nachschub aus dem Internet (deshalb auch der Begriff Netbooks) herunterladen.
Bei den bisher in Deutschland erhältlichen Lesegeräten ist das nicht möglich. Dafür haben sie längeres Durchhaltevermögen. Eine Akku-Ladung kann für zwei Romane mit je 500 Seiten reichen. Netbooks bringen es mit einer Akkufüllung auf drei bis acht Stunden, dann wird das E-Book zugeschlagen.