Essen. Sparpläne: Beim Energiekonzern Eon sind hunderte Jobs in Essen, Düsseldorf und München gefährdet. Nach derzeitiger Planung könnten 150 bis 300 Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen, erfuhr die WAZ-Madiengruppe aus dem Unternehmensumfeld.
Dies sei gestern Mitarbeitern auf Belegschaftsversammlungen mitgeteilt worden. Betriebsbedingte Kündigungen sollten vermieden werden.
Ein Eon-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren. Er betonte lediglich: „Noch ist nichts entschieden.”
Milliardenschweres Sparprogramm
Hintergrund des geplanten Jobabbaus ist Eons Sparprogramm. Bis 2011 will der Versorger seine Kosten – ungeachtet von Gewinnzuwächsen – um 1,5 Milliarden Euro senken. Eon sucht dazu konzernweit nach Sparmöglichkeiten.
Aus Gewerkschaftskreisen verlautete, 150 Stellen könnten in der Verwaltung am Düsseldorfer Eon-Sitz wegfallen. Der Standort Essen – der größte der drei Verwaltungen – dürfte etwas stärker betroffen sein als die Verwaltung in München. „Das sind die ersten Planungen”, hieß es.
Insgesamt arbeiten bei Eon 1900 Menschen in der Verwaltung. Dass sie auf drei Städte in NRW und Bayern verteilt ist, liegt in der Konzerngeschichte begründet: Eon ging aus den Unternehmen Veba (Düsseldorf), Viag (München) und Ruhrgas (Essen) hervor. Insgesamt beschäftigt der Konzern etwa 93 500 Menschen.
Verhandlungen über Jobabbau
Ob Eon-Mitarbeitern auch betriebsbedingt gekündigt wird, ist noch nicht klar. Über die Rahmenbedingungen des geplanten Jobabbaus werde verhandelt, verlautete aus dem Gewerkschaftsumfeld. Ende Juli dürften die nächsten Gespräche anberaumt werden.
Es gebe Knackpunkte wie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und die Frage, was mit Standorten passiere, falls Buchhaltung oder Rechnungswesen zusammengelegt würden. Eon erwäge auch, seine Informationstechnik-Tochter auszulagern. Strittig sei, ob neue Gesellschaften in den Tarifvertrag aufgenommen würden.
Im Eon-Konzern hält die Gewerkschaft Verdi 9000 Jobs für bedroht: 6000 seien europaweit gefährdet – zwei Drittel davon in Deutschland – und 3000 durch Auslagerungen.