Der DFB hält es für fragwürdig, dass ein Spieler wie Jermaine Jones das Nationaltrikot wechselt. Möglich gemacht wurde dies durch die Fifa. Schon bald wird eine Welle rollen.

Kleinlaut räumt die Europäische Fußball-Union inzwischen ein, einen Antrag aus Algerien, über den beim Weltverband abgestimmt wurde, unterschätzt zu haben. Die beschlossene Statuten-Änderung führt nämlich zu Konsequenzen, die weiter reichen als angenommen. Künftig dürfen auch Spieler, die älter als 21 und im Besitz einer doppelten Staatsbürgerschaft sind, die Nationalmannschaft wechseln – es sei denn, sie haben bereits ein Pflicht-Länderspiel bestritten. Einige stimmberechtigte Europäer übersahen dabei offenbar den Passus, dass Freundschafts-Länderspiele nicht zählen.

Nun wird sich auch in Deutschland das Gerangel um Spieler mit Migrationshintergrund verstärken. Für die U 21 bewegen zurzeit bei der EM viele Talente den Ball, die für mehrere Nationen interessant sind. Sieht der DFB in diesen Spielern die Zukunft, muss er sie in einem WM-Qualifikationsspiel einsetzen. Joachim Löw aber wird sich vor Risiken hüten. Und so mancher zur Selbstüberschätzung neigende Unzufriedene wird beleidigt flüchten. Jermaine Jones macht gerade erst den Anfang.