Moskau. Der Tratsch tobt: „Ist der russische Premierminister noch mit Ludmilla Putin verheiratet? Und wenn ja, warum nimmt er sie seit schon fast zwei Jahren nicht mehr auf offizielle Reisen mit?“, rätselt die russische Presse.
Am Sonntag gratulierten Wladimir Putin, 56, und seine Frau Ludmilla, 51, dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill zu dessen Namenstag. Wladimir schenkte eine Ikone, Ludmilla im Gegenzug einen Strauß weißer Rosen, der Kirchenvater dankte gerührt, so die Komsomolskaja Prawda.
Die Gratulation löste Ratlosigkeit aus
Die Gratulation löste in Moskauer Redaktionen gewisse Ratlosigkeit aus. Sie stellte all die Gerüchte in Frage, die um das Ehepaar Putin schwelten. Ludmilla Putin sei sogar verschollen, hatte kürzlich der systemkritische Radiosender Swoboda gemeldet. Laut Radio Swoboda sah man die frühere First Lady Russlands schon im letzten Amtsjahr ihres Gatten immer seltener in der Öffentlichkeit. Seit Putin im vergangenen Mai den Präsidentenposten an Dmitri Medwedew übergab, habe sich Ludmilla nur noch dreimal mit und zweimal ohne ihren Wladimir gezeigt. Seit März sei sie ganz verschwunden.
Also tobt der Tratsch: Frau Putins Gesicht sei von Auftritt zu Auftritt unglücklicher, ihr Kummerspeck dicker geworden. Ihr Mann hätte sich heimlich scheiden lassen, sei drauf und dran gewesen, Alina Kabajewa zu heiraten, Exweltklassegymnastin, Pinup-Girl – und 25 Jahre jünger als Ludmilla. Was sich als Zeitungsente entpuppte. Aber jetzt heißt es in Moskauer Boulevardblätter, die Kabajewa habe letzte Woche unter strengster Geheimhaltung einen Knaben geboren, doch nicht etwa von Wladimir?
Russen bevorzugen zurückhaltende Politikerfrauen
„Ist der russische Premierminister noch mit Ludmilla Putin verheiratet? Und wenn ja, warum nimmt er sie seit schon fast zwei Jahren nicht mehr auf offizielle Reisen mit?“, rätselt auch der Dissidentensender Radio Swoboda. Ludmilla, früher Stewardess, Mutter von zwei Töchter, und eine ausgesprochen ruhige Seele, wird zur Symbolfigur für die gestutzte Freiheit der russischen Presse. Die weiß nicht, ob sie sich trauen darf, in der schmutzigen Wäsche der Mächtigen zu wühlen, schwankt zwischen der Lust an grellen Schlagzeilen und sehr sowjetischen Existenzängsten.
Dabei gilt Ludmilla Putin als scheu. Eine, die sich nichts aus Designerfrisuren macht. Und gut daran tut. „Die Russen mögen keine Politikergattinnen, die sich in den Vordergrund spielen“, sagt Roman Popow, Chefredakteur der Frauenzeitschrift „Tajny Swesd“. „Gorbatschow war beim Volk auch wegen seiner vorlauten Raissa so unbeliebt.“