Tief im Westen dürfen sie jubeln. Das hatten die Bochumer ja fast schon verlernt: Erst zeigte Nokia der Revierstadt die kalte Schulter, dann fuhr Opel tief in die Krise. Wer die rabenschwarzen Nachrichten der letzten Monate verfolgt hat, musste glauben: Da kränkelt eine ganze Stadt.

Tatsächlich ist der Patient mit dem neuen Gesundheitscampus auf dem Weg der Besserung. Für angehende Hebammen, Kranken- und Altenpfleger wird Bochum eine gute Adresse werden. Das gilt auch für die Forschung. Die Nachfrage nach moderner Medizintechnik steigt, auch weil die Bürger im Schnitt immer älter werden.

75 Millionen Euro Investition, 500 Arbeits- und 1000 Studienplätze - Bochum erfährt diese Anerkennung sicher nicht allein aus Mitleid, sondern weil es ein hervorragendes Universitätsumfeld bietet, verkehrlich bestens angebunden ist und schließlich noch mitten in NRW liegt.

Acht Mitbewerber haben die Bochumer aus dem Rennen geworfen, darunter Dortmund und Unna. Diese Städte hatten schon beim vorigen Wettbewerb um neue Fachhochschulen kein Glück. Und keine Lobby in Düsseldorf.