Berlin. Die Menschen werden künftig mehr zu Fuß gehen, Bahn fahren, Pkw mieten. Autovermieter und die Bahn stellen sich bereits darauf ein.
Zukunftsforscher warnen: Autofahren wird in Zukunft immer teurer. So teuer, dass der Pkw für einkommensschwache Haushalte unbezahlbar wird. Zu diesem Schluss kommen Experten vom Berliner Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) in einer aktuellen Studie.
„Spätestens ab 2020 werden alle Bundesfernstraßen gebührenpflichtig sein”, sagt InnoZ-Wissenschaftler Franz Hunsicker. Zudem würde in Pkw aufwändigere Sicherheits- und Komfortausstattung sowie Umwelttechnik verbaut. Rechne man die steigenden Benzinpreise hinzu, könnten Mittelklasse-Pkw 40 bis 60 Prozent teurer werden. Die Forscher rechnen damit, dass Verkehrsteilnehmer künftig häufiger zu Fuß gehen, Bahn fahren und Autos mieten.
Weniger Zweitwagen
Dieser Wandel hat bereits begonnen: Seit 2001 sinkt der Pkw-Bestand in Deutschland, um 2,45 auf 43,8 Millionen. Vor allem in Großstädten verzichten immer mehr Menschen auf ein eigenes Auto oder den Zweitwagen. Auf dem Vormarsch befinden sich hingegen Carsharing-Firmen, inzwischen 110 Unternehmen bundesweit. Die Deutsche Bahn bietet bereits 1500 „Call-Cars”, Autovermieter wie Sixt planen Ähnliches. In Ulm wird das Projekt „Car2go” getestet. Für je 19 Cent pro Kilometer können dort 200 Smart spontan gemietet werden. Wird das Auto nicht mehr gebraucht, parkt man es, schließt ab – fertig.