Essen. Marode Züge, finstere Bahnsteige und Verspätungen: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ist Kunde bei der Bahn und verhandelt seit geraumer Zeit Verbesserungen aus. Martin Tochtrop befragte VRR-Pressesprecher Lars Wagner nach Fortschritten.

Herr Wagner, Kunden beklagen sich über überfüllte Waggons. Ist dieser Eindruck lediglich subjektiv?

Wagner: Nicht überall. Der Regionalexpress 1 ist zu Stoßzeiten wirklich überfüllt. Wir haben hier schon Doppelstockwagen im Einsatz, aber es sind noch zu wenige. Seit zwei Jahren verhandeln wir mit der Deutschen Bahn um zusätzliche Waggons. Aber der Vertrag ist immer noch nicht in trockenen Tüchern.

Man hat den Eindruck, dass die Wagen insgesamt überaltert sind.

Sicherlich, manche sind schon zu den Olympischen Spielen 1972 gefahren. Aber Zug um Zug wird das Material erneuert. Spätestens bis 2014 sollen alle 85 Züge innerhalb des VRR komplett ausgetauscht sein. Die Linie S 1 hat zum Beispiel schon vollständig neue Fahrzeuge. Die sind stabiler und schneller als die alten.

Dunkle, dreckige Stationen laden nicht gerade zum Bahnfahren ein.

Wir haben ausgebildetes Personal, das schaut sich die Angsträume im Bahnbereich an. Wir können allerdings nur um Verbesserungen an die Bahn appellieren. Wir haben schließlich keine direkten Verträge mit ihrer Tochtergesellschaft DB Station und Service abgeschlossen, können also nur begrenzt Druck ausüben.

Ängste regen sich auch wegen mangelndem Sicherheitspersonal in den Nachtzügen.

Da haben wir mittlerweile Verbesserungen bei der Bahn erwirken können. Seit August 2008 reisen ab 19 Uhr in jedem Zug Sicherheitskräfte mit. Wir empfehlen unseren Fahrgästen, sich in den Wagen umzusehen, wenn sie ein Problem haben. Irgendwo halten sich Sicherheitskräfte auf – mit Sicherheit.