Rosenthal und Hutschenreuther – ein Service oder eine Vase der bayerischen Nobel-Porzellanmanufaktur stehen in den meisten Schränken.
Die urdeutschen Marken soll es weiter geben – unter dem Dach des italienischen Küchenartikelherstellers Sambonet Paderno. Sambonet kauft laut Insolvenzverwalter Volker Böhm Rosenthals gesamten Geschäftsbetrieb mit allen Werken. Die rund 1200 Mitarbeiter sollen übernommen werden. Wie es heißt, will Sambonet-Chef Pierluigi Coppo alle Standorte erhalten und in Rosenthal investieren.
Mit der Übernahme geht eine monatelange Hängepartie um das Traditionsunternehmen im oberfränkischen Selb zu Ende. Vier Tage nach dem Mutterkonzern Waterford Wedgwood meldete die Rosenthal AG am 9. Januar Insolvenz an. Der irisch-britische Konzern hatte 1997 die Mehrheit an der Manufaktur erworben, die bereits 1995 in die roten Zahlen gerutscht war.
2000 kam die Nobelmarke Hutschenreuther unter das gemeinsame Firmendach. Rosenthal stieg zum deutschen Marktführer auf.
Sambonet-Chef Coppo zeigte sich optimistisch, dass Rosenthal schon 2009 eine schwarze Null schreiben werde. Der Italiener: „Die Unternehmen passen hervorragend zusammen.” Für die Kunden, so eine Rosenthal-Sprecherin, ändere sich nichts. „Die Serien werden weiter produziert. Eine Nachkaufgarantie haben wir seit Jahren nicht mehr.”