Der Trend auf der weltgrößten Computerschau geht zur mobilen Kommunikation. Kleine Notebooks und komfortable Handys sorgen für Kontakte in die ganze Welt. Tarife für den Daten-Mobilfunk werden günstiger. Umweltverträgliche Geräte sind auf dem Vormarsch.

Essen. An Hannovers Messe-Manager Ernst Raue ist ein Politiker verloren gegangen. Obwohl die Cebit in diesem Jahr 25 Prozent ihrer Aussteller verloren hat, verkündete er in schönster Wahlabend-Manier, dass das angesichts der Krise der Weltwirtschaft „ein Erfolg” sei. Vielleicht wartet man für ein Urteil über die Cebit 2009 doch besser noch den Verlauf der Messe ab, die in der kommenden Woche stattfindet. Neue Trends, neue Techniken, neue Geräte gibt es jedenfalls genug.

Mobile Kommunikation

Das ganz große Thema der Cebit 2009 ist die mobile Kommunikation. Das Surfen im Internet oder das Empfangen und Verschicken von E-Mails ist längst nicht mehr an stationäre Geräte gebunden. Handys, Notebooks und – eigentlich nur logisch – Navigationsgeräte wachsen zusammen. Dieser Trend zeichnet sich zwar schon seit ein paar Jahren ab, doch jetzt kommen immer mehr interessante Geräte für diese mobilen Zwecke auf den Markt. Über die Handy-Neuheiten hat die WAZ am 18. Februar in einem Bericht von der Mobilfunkmesse in Barcelona ausführlich berichtet.

Flatrate fürs mobile Netz

Allerdings ist es mit den Geräten allein nicht getan. Ohne eine Funkverbindung läuft da nichts. Gerade dabei waren bisher die hohen und oft komplizierten Tarife für den Datenfunk eine große Bremse. Inzwischen gibt es aber relativ preiswerte Angebote, wobei auch hier die Pauschalpreise (Flatrates) die interessantesten Angebote sind. Bei Monatspauschalen ab 20 Euro für Verbindungen mit guter DSL-Geschwindigkeit ist schon jetzt absehbar, dass die mobile Kommunikation in nächster Zeit enorm wachsen wird.

Internetradio im Auto

Es werden aber auch Nutzungsmöglichkeiten geschaffen, an die man bisher nicht gedacht hat: So präsentiert ein Aussteller auf der Cebit Internetradios fürs Auto. Als Zugang zum Netz dient ein Handy mit schneller Datenübertragung (UMTS), das die Internet-Radioprogramme aus aller Welt empfängt und dann im Auto per Bluetooth (Funksystem für den Nahbereich) an das Autoradio weiter reicht.

Net-Books und die Wolke

Der kostengünstige mobile Kontakt zum Internet wird auch die Entwicklung bei den tragbaren Computern voran bringen. Sie sind oft nur noch klein wie ein DIN-A4-Blatt und auch unter dem Deckel auf das Notwendigste geschrumpft. Statt einer mechanischen, anfälligen Festplatte haben sie oft moderne Flashspeicher ohne bewegliche Teile an Bord. Da diese Rechner vor allem für einfache Büroarbeiten und die Internet-Nutzung konzipiert sind, heißen sie Net-Books oder auch Net-Tops. Dass diese Rechner dennoch voll funktionsfähig sind, wird zunehmend auch durch die „Berechnung in der Wolke” möglich. So etwa kann man „Cloud Computing” übersetzen. Damit ist die Nutzung von Software über das Internet von Anbietern gemeint, die irgendwo sitzen können, also irgendwo in einer Art Wolke des weltweiten Netzes.

Grüne Info-Technik

Ein weiterer Cebit-Trend: „Green IT”. Dieses Schlagwort steht für „grüne”, umweltverträgliche Ideen in der Informations- und Telekommunikation. Erste Ansätze dafür gab es schon auf der Messe von 1994, doch die Firmen warben lieber mit technischen Höchstleistungen. Erst vor einem Jahr wurde die Umwelt wieder entdeckt. Und da sich mit der „Green IT” zum Beispiel viel Strom sparen lässt, passt das Konzept vieler Anbieter voll in eine krisengeschüttelte Zeit, in der Kosten-Einsparungen ganz oben stehen.