Berlin. Es ist eines der berühmtesten Fotos des Zweiten Weltkriegs: die rote Fahne über dem Reichstag. Hier steht, wie die Fahne dorthin gelangte.

Es gibt nicht nur eine rote Fahne, die für den Reichstag, das Symbol des Nationalsozialismus, vorgesehen ist. Gleich neun Banner werden in der russischen Division an die Einheiten verteilt, die den inneren Bezirk Berlins einnehmen sollen. Wenn die Fahne weht, ist Deutschland besiegt…

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Neun vorhandene Banner bedeutet: In der Nachkriegszeit werden in der Sowjetunion viele verschiedene Geschichten über die Fahne auf dem Reichstag erzählt. Auch bleibt das Datum der Flaggenhissung – 30. April oder 1. Mai? - unklar. Unmittelbare aktuelle Bilder davon gibt es nicht. Spätere sind gestellt. Hier ist die patriotisch gefärbte Darstellung des kommandieren Offiziers.

Kampf von Etage zu Etage, von Zimmer zu Zimmer

Um 10.30 Uhr treten General Schatilows Männer zum Sturm an. Aber die 400 Meter quer über den freien Königsplatz bis zum massigen Gebäude an der Spree sind ein blutiger Weg. „Wir liefen so schnell wie möglich. Um mich herum pfiffen Kugeln“, schreibt Oberst Sintschenko. Im Reichstag angekommen, beginnt für das 1. Sowjetische Schützenbataillon ein Kampf von Etage zu Etage, von Zimmer zu Zimmer. „Für mich gab es nur einen Befehl. Die Fahne muss auf dem Reichstag gehisst werden“.

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Die Schlächterei im Gebäude dauert nach Sintschenkos Bericht bis zum Abend. „Ich befahl der Kompanie Sjanow, sich den Weg zur Kuppel zu bahnen. Um 20.50 Uhr war es soweit. Über dem Reichstag flatterte das Banner des Sieges“.

Heute ist der Ort ein Touristenmagnet: Auf den Mauern des Reichstags haben Sowjetsoldaten ihre Handschriften hinterlassen. Das Parlament des vereinten Deutschland hat sie konserviert.