Köln. . Das Dschungelcamp – es lebt stets von der Auswahl der Teilnehmer. Diesmal hat RTL ins Schwarze getroffen. Model Larissa hält die Quote hoch und die Laune der Kollegen am Boden. Michael Wendler will erst raus, dann wieder rein und sieht sich als König. Und das Publikum schaut dem Treiben gebannt zu.
Die Halbzeit naht. Knapp eine Woche sind die Kandidaten mittlerweile im Dschungelcamp, und bei RTL kommen sie aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Weit über sieben Millionen schalten im Schnitt ein, egal was gerade sonst noch so läuft. Und von den 14- bis 49-Jährigen guckt meist fast jeder Zweite nach Australien – wenn er denn fernsieht.
Und einmal mehr war es nicht der vermeintliche Star, der die Leute an den Bildschirm holt, sondern jemand, den man gar nicht auf dem Plan hatte. Larissa Marolt, Siegerin der österreichischen Topmodel-Show, wähnte sich kurzzeitig trotz 24-stündigen Fluges in einer Studiokulisse bei Köln, zickt, nervt, verbreitet Chaos und sorgt so seit dem ersten Tag dafür, dass die Quote stabil und die Laune ihrer Mitbewohner schlecht bleibt.
Manche Medien haben mittlerweile Psychologen kontaktiert, um Larissas Verhalten zu erklären. Sie hätten auch den Vater einer beliebigen 21-Jährigen fragen können. Denen dürfte einiges bekannt vorkommen.
"Ich wäre 100-prozentig Dschungelkönig geworden", glaubt Wendler
Überhaupt weiß man immer noch nicht, ob das alles echt ist oder nur gespielt. Von RTL nicht vorgegeben, aber gerne gesehen und durch geschickte Zusammenschnitte aus den jeweils vergangenen 24 Stunden forciert. Das wäre dann nicht nur nach Meinung von Camp-Opa Winfried Glatzeder – von den Moderatoren gerne als „Glatzenpeter“ tituliert – „eine grandiose schauspielerische Leistung“. Damit genau das Gegenteil von der Vorstellung, die Schlagerbarde Michael Wendler in Australien ablieferte.
RTL-DschungelcampAm Montag verließ der 41-Jährige das Lager freiwillig. Angeblich wegen „Keimgefahr“. In Wirklichkeit aber wohl, weil ihm Larissa die Show stahl. Nicht mal mehr Zweitnominierter war der Mann aus Dinslaken bei der Wahl zum Kandidaten für die Dschungelprüfung. Für einen Narziss wie ihn ein unerträglicher Zustand. Allerdings kein Grund für Selbstzweifel. „Ich wäre 100-prozentig Dschungelkönig geworden“, phantasiert er auf dem Weg ins Hotel, wo er in gewohnter Bescheidenheit einmal die Speisekarte rauf und runter bestellt. So viel Realitätsverlust war selten im Lager der Vergessenen.
Jochen Bendel wird zum Geheimfavorit für die Dschungel-Krone
Seit der selbst ernannte König des Popschlagers von den sensationellen Quoten des Camps gehört hat, will er wieder zurück. Dafür macht er sich sogar zum Bettelmann. „Ich bin ein Star, lasst mich wieder rein“, fleht er vor laufenden Kameras und versichert mit leiser Stimme, er werde auch unterschreiben, dass es zwischenzeitlich keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt habe: so dumm wie dreist und obendrein erfolglos.
Geheimfavorit für die Krone ist mittlerweile Jochen Bendel. Der Ex-Moderator erinnert mit seiner ruhigen, freundlichen und vermittelnden Art an Peer Kusmagk, Sieger von 2011. Schärfste Konkurrentin dürfte Ex-„Bachelor“-Kandidatin und Pornosternchen Melanie Müller sein. Etwas schlicht, aber für Camp-Verhältnisse erfrischend bodenständig und hart im Nehmen. Bei ihrer Dschungelprüfung jedenfalls aß und trank sie, was auf den Tisch kam. Ob pürierte Emu-Leber oder Fischaugen, das meiste schmeckte ihr angeblich sogar. „Hatten wir früher ja alles nicht“, sagt die 25-Jährige aus Leipzig. Soll noch einer behaupten, im Osten würden sie nur meckern.