Essen/Wuppertal. Die Augengrippe grassiert in NRW: Das Gesundheitsamt in Wuppertal berichtet von rund 50 Fällen. Auch aus dem nördlichen Regierungsbezirk Köln werden Fälle gemeldet. Die Krankheit ist hoch ansteckend, und Hygiene ist zur Vorbeugung die wichtigste Maßnahme. Was Sie jetzt beachten müssen.
Das Gesundheitsamt in Wuppertal schlägt Alarm: Rund 50 Fälle von Augengrippe sind in den vergangenen zweieinhalb Wochen gemeldet worden. Wo sich die Erkrankten angesteckt haben, steht noch nicht fest. Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen berichtet zudem aktuell von Fällen aus und dem nördlichen Regierungsbezirk Köln.
Wie wird die Krankheit übetragen?
Verursacht wird die Augengrippe, Keratoconjunctivitis epidemica, durch Adenoviren. Über Schmier- oder Tröpfcheninfektionen wird die Krankheit von Mensch zu Menschen übertragen oder über Gegenstände, die mit dem Virus behaftet sind. Adenoviren können bei Zimmertemperatur bis zu mehreren Wochen hinweg ansteckend bleiben.
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Anstecken kann man sich zum Beispiel über gemeinsam benutzte Handtücher, in Schwimmbädern oder über Gegenstände, die mit den Augen in Berührung kommen, wie Fotoapparate, Brillen und Ferngläser, aber auch über Instrumente in Kliniken und Praxen.
Das Robert-Koch-Institut berichtet für die vergangenen Jahre in NRW, aber auch bundesweit, von einem Anstieg der gemeldeten Fälle. So wurden in 2012 in NRW 284 Fälle registriert (Stand bis Mitte Dezember). 2010 waren es 15 und 2009 nur zwölf. Warum das so ist, können die Forscher allerdings nicht sagen.
Wie äußert sich die Krankheit?
Zwischen Ansteckung und Erkrankung vergehen meist zwischen fünf und zwölf Tagen. Die Infektion durch Adenoviren beginnt meist plötzlich mit einer Rötung des Auges und ringförmiger Bindehautschwellung. Die Lymphknoten vor dem Ohr können geschwollen sein.
Der Patient hat ein Fremdkörpergefühl; die Augen jucken und tränen. Außerdem gehört Lichtempfindlichkeit zu den typischen Symptomen. Zudem kann es nach einer Woche zu einer Entzündung von Bindehaut und Hornhaut kommen. Die Bindehautentzündung klingt in der zweiten bis vierten Woche ab. Eventuell bleiben Hornhauttrübungen länger nachweisbar.
Wie wird die Krankheit behandelt, und wie kann man vorbeugen?
Es gibt keine Impfung und keine Therapie. Der Arzt kann lediglich die Symptome behandeln.
Wer an Augengrippe erkrankt ist oder eine Erkrankung vermutet, sollte laut Gesundheitsamt
- nicht an die Augen fassen.
- die Hände nach jeder Berührung des Auges waschen.
- keine öffentlichen Schwimmbäder oder Saunen besuchen.
- eigene Handtücher und Waschlappen benutzen. Diese sollen separat aufgehängt und mindestens bei 60 Grad gewaschen werden.
- Papiertaschentücher und Kosmetiktücher in den Hausmüll geben und nicht im Papierkorb entsorgen.
- Kosmetikartikel wie Gesichtscreme oder Puder nicht mit anderen Personen teilen.
- Augentropfen nicht mit anderen Personen teilen.
- keine Gegenstände mit anderen Personen teilen, die mit dem Auge in Berührung kommen, wie Brillen oder Fotoapparate.
Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass nicht alle Hand- und Flächendesinfektionsmittel gleichermaßen gut gegen den Erreger wirken, und empfiehlt eine Beratung in der Apotheke. (kari)
Quelle: Gesundheitsamt Wuppertal