Düsseldorf. . Mit einem Plädoyer für die Wiederbelebung einer sozial-liberalen Koalition hat sich der FDP-Europapolitiker Jorgo Chatzimarkakis in den NRW-Landtagswahlkampf eingeschaltet. Auch Wolfgang Kubicki wirbt dafür, sollte der FDP der Widereinzug in den NRW-Landtag am Sonntag gelingen.
Unmittelbar vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben prominente FDP-Politiker Regierungsbündnisse mit SPD oder Grünen ins Gespräch gebracht. Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki warb für sozial-liberale Koalitionen. "Mit der FDP und der SPD würden eine leistungsfreundliche und eine vor allem auf soziale Gerechtigkeit bedachte Partei zusammen regieren", zitierte die "Welt am Sonntag" Aussagen Kubickis in einer neuen Biografie des SPD-Politikers Peer Steinbrück. Unter Kubicki hatte die schleswig-holsteinische FDP vergangene Woche mit 8,2 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag geschafft, während die FDP im Bund noch immer unter der Fünf-Prozent-Hürde dahindümpelt.
Der FDP-Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis empfahl seiner Partei, auch die Grünen als Partner ins Auge zu fassen. Ampelkoalitionen mit Union, FDP und Grünen könnten ein Schritt auf diesem Weg sein, sagte er der "Wirtschaftswoche". In den Umfragen zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am Sonntag liegt Rot-Grün vorn.
Lindner attackiert NRW-CDU
FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner ist einen Tag vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen mit seinen politischen Mitbewerbern hart ins Gericht gegangen. Der Union warf Lindner bei einer Wahlkampfveranstaltung am Samstag in Düsseldorf vor, in NRW keinen Politikwechsel zu wollen, sondern nur an einer Regierungsbeteiligung interessiert zu sein. SPD und Grüne würden mit ihrer Schuldenpolitik die Zukunft des Landes verspielen. Die Grünen wollten den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben. "Die Grünen sind Volkserzieher", sagte der FDP-Politiker.
Lindner gab sich optimistisch, was die Aussichten der FDP betrifft, wieder in den Landtag einzuziehen: "Ich glaube nicht an die Umfrage, ich glaube an die Wähler". (rtr/dapd)