Düsseldorf. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wirkt nach Ansicht eines Wirtschaftspsychologen viel natürlicher als ihr Herausforderer Norbert Röttgen (CDU). Röttgen “scheint befreit worden zu sein von natürlichen Regungen“, urteilt der Psychologe, der beim CDU-Spitzenmann “Aggressivität“ erkennt.
Ihre Körpersprache bringt NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Wahlkampf offenbar Pluspunkte ein. Die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl wirke sehr natürlich, sagte der Psychologe Heiko Sill aus Potsdam im dapd-Interview. Mit ihrer Mimik und Gestik komme sie den Menschen näher. Sie gehe mit ihrem ganzen Körper nach vorne und bitte so um Verständnis. Ein möglicher Fehler würde ihr deshalb schon mal verziehen, erklärte er.
Der Spitzenkandidat der CDU in NRW, Norbert Röttgen, wirke dagegen sehr viel kühler. "Er scheint befreit worden zu sein von natürlichen Regungen", sagte Sill. Häufig neige er seinen Kopf nach hinten und schiebe das Kinn nach vorne.
"Damit vermittelt er eine gewisse Aggressivität oder zumindest Distanz", so sill. Wegen seines steifen Auftretens trage er immer einen "Extra-Rucksack auf dem Rücken", sagte der Wirtschaftspsychologe.
Lindner habe einen Kometenschweif hinter sich
Christian Lindner, FDP-Spitzenkandidat in NRW, bringt nach Ansicht von Sill mit gerader Brust seinen Kampfgeist zum Ausdruck. "Lindner signalisiert, dass er einen Kometenschweif hinter sich hat und die Leute sich beeilen müssen, um drauf zu springen", sagte der Psychologe. Er wirke wie ein Phönix, der aus der Asche steige. Der ehemalige FDP-Generalsekretär habe eine viel breitere Brust als noch im vergangenen Winter. Damals habe er traurig hinter seinem Mikrofon gewirkt.