Düsseldorf. . Eine neue Umfrage sieht Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen bei 48 Prozent. Für die FDP birgt die neue Befragung Grund zu Freude und Erleichterung. Für die Linken hingegen sieht es düster aus. Die FDP scheint sich hingegen aus dem Tal der Tränen zu kämpfen.
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) kann einer aktuellen Umfrage zufolge bei den Landtagswahlen mit einer knappen rot-grünen Mehrheit rechnen. 38 Prozent der Befragten wollen laut der Emnid-Umfrage des Nachrichtenmagazins Focus für die SPD stimmen. 32 Prozent der Befragten votierten für die CDU, zehn Prozent für die Grünen, neun Prozent für die Piratenpartei. Die FDP würde den Einzug in den Landtag mit fünf Prozent knapp schaffen, während die Linkspartei lediglich vier Prozent der Stimmen bekäme.
Das Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid befragte für die Umfrage am 23. und 24. April 1001 Wahlberechtigte in NRW, stichprobenartig und nach den üblichen Kriterien für derartige Studien ausgewählt. Als Prognose des Ergebnisses bei der Wahl am 13. Mai will Emnid-Sprecher Thorsten Schneider Haase die Umfrage nicht bewertet sehen. "Da stecken immer Unsicherheiten drin", etwa weil die Wahlbeteiligung nicht absehbar sei. Aus seiner Sicht gebe es jedoch Anzeichen dafür, dass die FDP den Wiedereinzug in den Landtag doch noch schaffen könnte. Die Linke sieht man bei Emnid hingegen "eher draußen".
"Die Piraten haben das Parteien-Gefüge in NRW durcheinander gebracht"
Davon ob FDP und/oder Linke wieder in den Landtag kommen, hängt viel für die künftige Regierungskonstellation ab, sagt der Duisburger Politikwissenschaftler Martin Florack: Aus seiner Sicht, "kann nach dem 13. Mai keine Regierung ohne die SPD gebildet werden", glaubt Florack. Allerdings hält er es auch für möglich, dass die Wahl doch nicht die klaren parlamentarischen Verhältnisse bringt, auf die Rot-Grün bei der Auflösung des Landtags spekuliert haben: "Durch das Auftauchen der Piraten könnte eine Große Koalition vielleicht sogar wahrscheinlicher sein, als eine Mehrheit für Rot-Grün", meint Florack.
Die Wahlkämpfer von SPD und Grünen müssten sich jedenfalls kräftig ins Zeug legen, denn ein wirklich klares Ergebnis für eine gemeinsame Regierungsbildung werde nur erreicht, "wenn es Rot-Grün gelingt, die eigenen Wähler zu mobilisieren". Das aber werde durch die Konkurrenz der Piratenpartei noch erschwert, die einige Stimmen aus dem rot-grünen Lager abfischen dürften.
Rechte Gruppierungen wie etwa Pro NRW dürften es bei dieser Wahl ebenfalls schwerer haben als im Mai 2010, glaubt Martin Florack. Der Grund: "Die Piraten haben das Parteien-Gefüge in NRW durcheinandergebracht". Auch in punkto Protestwähler. (dapd/dae/WE)