Berlin. . Die sozialen Netzwerke haben auch im vergangenen Jahr an Mitgliedern gewonnen. Von den Internetdiensten wurde auch festgehalten, welche Themen und Nachrichten die Menschen 2011 am meisten bewegten. Von politischen Themen bis zu Promiklatsch war alles dabei.

Im zu Ende gehenden Jahr haben sich die Ereignisse weltweit geradezu überschlagen. Doch welche Nachrichten haben die Menschen wirklich bewegt? Auskunft darüber können die Statistiken der Internetdienste Facebook, Google und Twitter geben. Neben den unvermeidlichen Promis interessierte sich das Netz 2011 in Deutschland besonders für die Ehec-Epidemie im Frühsommer und die Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima. Weltweit, beispielsweise auf Twitter, stand auch der Rücktritt von Ägyptens Machthaber Husni Mubarak und die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden ganz oben in der Statistik.

Facebook ist mit rund 800 Millionen Nutzern das größte soziale Netzwerk weltweit. Bei der Anmeldung muss das jeweilige Heimatland angegeben werden. So kann der Internetgigant genau registrieren, welche Themen dort am häufigsten erwähnt werden. In Deutschland war dies an erster Stelle der Tod von US-Sängerin Amy Winehouse, gefolgt von der Epidemie Ehec und dem Tod von Osama bin Laden. Der Skandal um die abgeschriebene Doktorarbeit des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) schaffte es auf Platz vier.

Japan, Apple und Ehec bestimmen Googles „Zeitgeist“

Ein Blick auf die weltweite Statistik von Facebook zeigt aber, dass die Plattform vor allem in den USA genutzt wird. Denn insgesamt wurde der Tod von Al-Kaida-Chef bin Laden, der Gewinn der Super Bowl durch die Football-Mannschaft der Green Bay Packers sowie der Freispruch für die wegen Mordes an ihrer zweijährigen Tochter angeklagten US-Amerikanerin Casey Marie Anthony am meisten erwähnt. Auf Platz vier und fünf kamen der US-Skandal-Schauspieler Charlie Sheen und der Tod von Apple-Gründer Steve Jobs.

Zwar kann das neue soziale Netzwerk „Google+“ Facebook noch nicht gefährlich werden, aber als Suchmaschine ist Google weiterhin die Nummer eins. Die deutschen Internetnutzer haben sich 2011 laut Googles jüngst veröffentlichter „Zeitgeist“-Statistik am meisten für Nachrichten zu „Japan“, „Apple“ und „Ehec“ interessiert. Als gesuchte Promis bestimmten die amerikanischen Schauspielerinnen und Models Megan Fox und Kim Kardashian sowie die britische Schauspielerin Emma Watson hierzulande Googles „Zeitgeist“.

Bitter für Google: Laut dem alternativen Statistik-System „Google Insights for Search“ war „Facebook“ 2011 wie im Vorjahr in Deutschland das am meisten „gegoogelte“ Wort überhaupt.

Twitter zwitschert internationaler

Die Kommunikationsplattform Twitter zeigte sich 2011 internationaler. Einem Unternehmenssprecher zufolge wurden im Oktober pro Tag 250 Millionen Kurzmeldungen versendet. Weltweit waren der Rücktritt des ägyptischen Diktators Husni Mubarak, die Jagd auf bin Laden und die nukleare Katastrophe im japanischen Fukushima die am meisten erwähnten News. Das absolute Top-Thema auf Twitter waren jedoch die MTV Video Music Awards im August. Als US-Sängerin Beyoncé dort ihre Schwangerschaft verkündete, schrieben die Nutzer darüber 8.868 Kurzmeldungen pro Sekunde.

Twitter war aber nicht nur Informationsquelle, sondern wurde manchmal sogar selbst zum wichtigen Bestandteil der Ereignisse. So nutzten etwa aufständische Regime-Gegner in den arabischen Ländern den Mikroblogging-Dienst, um miteinander und der Welt zu kommunizieren.

Mit Sicherheit bleibt das Internet auch im kommenden Jahr eine der wichtigsten Informationsquellen. Um künftig noch mehr Nutzer an sich zu binden, basteln die Internetdienste stetig an neuen Funktionen. So hat Facebook gerade erst eine Abo-Funktion eingeführt, mit der sich Nutzer sich Inhalte von anderen Websites wie etwa Nachrichten auf ihr Profil holen können.

Google wird zweifellos weiter auf den Ausbau seines sozialen Netzwerks „Google+“ setzten. Und auch Twitter will weiter wachsen. Erst jüngst wurde bekannt, dass der saudi-arabische Milliardär Alwaleed bin Talal sich mit 300 Millionen Dollar an Twitter beteiligen will. (dapd)

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