Los Angeles. Die Familie des verstorbenen Popstars Michael Jackson hat den Leichnam ein zweites Mal untersuchen lassen. Man sei unzufrieden mit der bisherigen Klärung der Todesursache, hieß es. Außerdem hat sich die Familie mit einer Erklärung zum Tod Jacksons an die Öffentlichkeit gewandt.

Die Familie von Popstar Michael Jackson hat nach Angaben der «Los Angeles Times» eine zweite Autopsie vornehmen lassen. Die Untersuchung sei bereits abgeschlossen, berichtete das Blatt am Samstagabend (Ortszeit). Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Eine erste Untersuchung des am Donnerstag plötzlich verstorbenen Popstars war am Freitag ohne endgültiges Ergebnis geblieben. Hinweise auf Gewalteinwirkung gab es nicht. Toxikologische Gutachten sollen jedoch erst in vier bis sechs Wochen vorliegen.

Die Jacksons hatten sich zuvor unzufrieden mit den bisherigen Bemühungen um die Klärung der Todesursache gezeigt. «Uns gefällt nicht, was läuft», sagte Vater Joe Jackson dem US-Promi-Magazin «People». Der Leichnam des legendären Sängers war am späten Freitagabend der Familie übergeben und aus dem gerichtsmedizinischen Institut in Los Angeles an einen geheim gehaltenen Ort gebracht worden, wie Medien und Behördenvertreter mitteilten.

Der erst 50-jährige Jackson war am Donnerstagabend in seiner Villa in Los Angeles zusammengebrochen und kurz darauf gestorben. Die Polizei hofft, dass eine Befragung seines Leibarztes Conrad Murray Hinweise auf die Todesursache geben könnte. Familie und Freunde führen Jacksons plötzlichen Tod auch auf dessen starken Medikamentenkonsum zurück. Ein früherer Manager Jacksons machte hingegen «kriminelle» Ärzte für den Tod des «King of Pop» verantwortlich.

Die Erklärung der Familie

Die Familie von Michael Jackson hat sich in einer Erklärung an die Fans des verstorbenen Popfans gewandt. In der vom US-Magazin «People» veröffentlichten Schreiben heißt es:

«In einem der dunkelsten Augenblicke unseres Lebens fällt es uns schwer, die richtigen Worte zu dieser plötzlichen Tragödie zu finden, die uns alle traf. Unser geliebter Sohn, Bruder und Vater von drei Kindern ist so unerwartet von uns gegangen, auf so tragische Art und viel zu früh. Sie macht uns, seine Familie, sprachlos und am Boden zerstört bis zu dem Punkt, an dem eine Kommunikation mit der Welt draußen manchmal unmöglich erscheint.

Wir vermissen Michael unendlich, unser Schmerz kann nicht mit Worten ausgedrückt werden. Aber Michael würde nicht wollen, dass wir jetzt aufgeben. Deshalb wollen wir allen seinen treuen Fans in aller Welt danken, euch - die Michael so sehr geliebt hat. Bitte verzweifelt nicht, weil Michael weiter in jedem einzelnen von euch leben wird. Tragt die Botschaft weiter, weil es das ist, was er sich von euch gewünscht hätte. Macht weiter, damit sein Vermächtnis für immer weiter lebt.

Zusätzlich möchte (Vater) Joseph Jackson persönlich mitteilen: 'Meine Enkelkinder sind zutiefst berührt von all der Liebe und Unterstützung, die ihr für sie und ihren Vater Michael Jackson gezeigt habt.'»

Mehrere Trauerfeiern im Gespräch

Die Jacksons erwägen, weltweit gleichzeitig mehrere Trauerfeiern für den «King of Pop» auszurichten. Über diesen Vorschlag wolle er am (heutigen) Sonntag mit der ganzen Familie sprechen, sagte der Priester und Bürgerrechtler Al Sharpton, ein langjähriger Freund der Jacksons. (ap)

Spezial zum Tod des King of Pop