Los Angeles. Die öffentliche und weltweit übertragene Trauerfeier für den Popstar hat in Los Angeles begonnen. Vor der öffentlichen Trauerfeier hatte Jacksons Familie in einer privaten Zeremonie auf dem Friedhof Forest Lawn in den Hollywood Hills Abschied genommen.

Knapp zwei Wochen nach dem Tod von Michael Jackson hat am Dienstag in Los Angeles die öffentliche und weltweit übertragene Trauerfeier für den Popstar begonnen. Im Staples Center fanden sich neben der Familie Jacksons zahlreiche Stars ein, um dem «King of Pop» die letzte Ehre zu erweisen. Geladen waren unter anderen die Sänger Stevie Wonder, Lionel Richie, Jennifer Hudson und Mariah Carey.

Vor der öffentlichen Trauerfeier hatte Jacksons Familie in einer privaten Zeremonie auf dem Friedhof Forest Lawn in den Hollywood Hills Abschied genommen. Über den eigens gesperrten Highway waren sie mit Polizei-Eskorte in knapp 20 Limousinen vom Anwesen der Jacksons zu dem Friedhof gebracht worden.

Ablauf der Trauerfeier bis zuletzt geheim

Dort befand sich der vergoldete und mit zahlreichen roten Rosen geschmückten Sarg mit dem Leichnam des Popstars. Überraschend und entgegen früherer Berichte wurde dieser im Anschluss an die gut halstündige Zeremonie mit etwa 100 Trauergästen in einem Leichenwagen per Autokolonne zum Staples Center gebracht.

Den Ablauf der 90-minütigen Trauerfeier hielten die Organisatoren bis zuletzt streng geheim. Um eine Teilnahme hatten sich 1,6 Millionen Fans beworben. In einem Lotterieverfahren wurden 17 500 Eintrittskarten verteilt. Es wurde erwartet, dass weltweit mehrere Hundert Millionen Menschen dieses Medienspektakel verfolgen wollten. Zu den weiteren prominenten Gästen im Staples Center sollten die Basketball-Stars Kobe Bryant und Magic Johnson gehören, die Schauspielerin Brooke Shields und der Gründer des legendären Plattenlabels Motown, Berry Gordy.

Ex-Frau Debbie Rowe bleibt Feier fern

Dem Spektakel fernbleiben wollte indes Oscar-Preisträgerin Elizabeth Taylor. «Ich kann nicht Teil dieses öffentlichen Tamtams sein», kritisierte die 77-Jährige in der Nacht zum Dienstag im Internetnetz Twitter. «Ich glaube einfach nicht, dass Michael gewollt hätte, dass ich meine Trauer mit Millionen Anderer teile.» Sie habe es darum abgelehnt, im Staples Center in Los Angeles eine Ansprache zu halten.

Auch Jacksons Ex-Frau Debbie Rowe entschied sich nach Angaben ihres Anwalts gegen eine Teilnahme. Angesichts der massiven Belagerung durch die Medien würde dies zu einer unnötigen Ablenkung vom eigentlichen Sinn der Trauerfeier führen, begründete der Anwalt. Rowe hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass sie möglicherweise um das Sorgerecht für die beiden älteren Kinder von Michael Jackson kämpfen wolle, deren leibliche Mutter sie ist.

Obwohl die Behörden von Los Angeles alle Fans ohne Eintrittskarte für die Trauerfeier wiederholt dazu aufgerufen hatten, dem abgesperrten Gelände rund um das Staples Center fernzubleiben, wurde mit bis zu einer Million Menschen gerechnet, hieß es. Die «Los Angeles Times» berichtete, zahlreiche Hotels in der Stadt seien ausgebucht. Tausende Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seien im Einsatz, um für die Sicherheit der Menschen zu sorgen.

17 500 Karten für die Zeremonie

1,6 Millionen Fans hatten sich um eine Karte für die Zeremonie beworben. Nur 17 500 waren zu vergeben. 11 000 davon bieten Zutritt direkt zum Staples Center, weitere 6500 zum benachbarten Nokia Theatre, wo die Veranstaltung auf Video-Leinwänden gezeigt werden sollte.

Empörung machte sich unter Jackson-Fans über diejenigen breit, die versuchten, die Veranstaltung zu Geld zu machen. Für Parkplätze rund um das Staples Center wurden laut CNN plötzlich 30 US-Dollar verlangt. Die eigentlich kostenlosen Eintrittskarten für die Gedenkfeier wurden im Internet für mehrere Tausend US-Dollar zum Verkauf angeboten. «Wenn ihr ein echter Michael-Jackson-Fan seid, dann werdet ihr diesen Parasiten kein Geld geben», schimpfte ein Fan im Internet, den der US-Nachrichtensender zitierte. Das Internetauktionshaus Ebay zog am Montag den Angaben zufolge die Konsequenzen und untersagte den Handel mit den Tickets.

In Berlin sollte die Trauerfeier live in der O2-World übertragen werden. Mehrere Hundert Michael-Jackson-Fans sicherten sich am Dienstagnachmittag die kostenlosen Tickets. (ddp)