Essen. Es gibt keine Trauerfeier für den toten "King of Pop" auf der Neverland Ranch. Ein Königreich an der Elfenbeinküste fordert den Leichnam von Michael Jackson.

Jetzt hat sich auch noch Krindbajo eingemischt. Krindbajo ist ein eher überschaubares Königreich an der Elfenbeinküste, was bisher nicht überall bekannt war. Das könnte sich aber ändern. „Michael Jackson war unser Sohn, wir fordern seinen Leichnam”, erklärte der Sprecher des Köngreichs am Donnerstag und bereicherte das unwürdige Geschacher um die letzte Ruhestätte um eine weitere Nuance.

Suche nach den Wurzeln

Anfang 1992 hatte Michael Jackson Krindbajo auf der Suche nach seinen afrikanischen Wurzeln besucht. Unterm Palaverbaum, so der Augenzeuge Tano Koutoua gegenüber der Nachrichtenagentur afp, wurde der King of Pop zum Alaman Anoh gekrönt. Mit dem Ehrentitel, der auf einen früheren Prinzen des Königreichs verweist, sind strenge Auflagen verbunden. Jackson darf beispielsweise nur in Krindbajo beigesetzt werden, heißt es in einer Depesche, die es aber offenbar noch nicht bis nach Los Angeles geschafft hat.

Dort ist die Verwirrung um die letzte Ruhestätte aber auch so umfassend. Offenbar kann sich der Jackson-Clan weder auf Ort noch auf Zeit und Umstände einigen. Die Vorbereitungen für eine gigantische Trauerfeier auf der Neverland Ranch liefen bereits auf Hochtouren, als alles wieder abgeblasen wurde. Keine öffentliche Aufbahrung, kein Trauerzug von Los Angeles bis zu Peter Pans Phantasiewelt – enttäuscht zogen die Fans, die sich schon seit Tagen vor dem Portal drängten, wieder ab.

Verwirrung um die letzte Ruhestätte

Der neue Plan sieht ein Abschiedskonzert am kommenden Dienstag im Staples Centre vor. Rund um die Arena mitten in Los Angeles sollen Riesenleinwände aufgebaut werden, damit möglichst viele Fans Anteil nehmen können.

In Krindbajo hat man sicherheitshalber eine eigene Trauerfeier vorbereitet. Auf dem Dorfplatz sollen Michael-Jackson-Doubles paradieren, und im Hof des Königspalastes werden Platten des Verblichenen ausgestellt.

Was Oktiabrskoje plant, ist noch nicht bekannt. Sicher ist: Die Stadt in der Ukraine will sich in „Jackson” umtaufen. Nachdem alle Fabriken geschlossen wurden, setzt man voll auf den Tourismus.