Los Angeles. Die Beisetzung von Popstar Michael Jackson ist offenbar unmittelbar vor der Trauerfeier am Dienstag in Los Angeles geplant. Nach Informationen des Internetdienstes "TMZ" wird Mariah Carey bei der Gedenkfeier für den "King of Pop" singen.

Der «King of Pop» werde am Dienstag zwei Stunden vor der offiziellen Trauerfeier auf dem Forest-Lawn-Friedhof in Los Angeles beerdigt, sagte Stadträtin Jan Perry dem US-Sender NBC am Montag. Die Beisetzung findet demnach um 8 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) statt. Der Forest-Lawn-Friedhof befindet sich in der Nähe einiger Hollywood-Studios. Dort liegen unter anderem die Leinwandlegenden Humphrey Bogart und Clark Gable begraben.

Millionen Menschen weltweit warten mit Spannung auf die Trauerfeier für den verstorbenen «King of Pop», Michael Jackson, am Dienstag in Los Angeles. Details zum Inhalt der Veranstaltung, die ab 19 Uhr (MESZ) aus dem Staples Center live in alle Welt übertragen werden soll, hielten die Organisatoren weiter streng geheim. Der Internetdienst «TMZ» will erfahren haben, dass unter anderem Mariah Carey auf der Bühne stehen und den Jackson-5-Klassiker «I'll Be There« zu Ehren des Popstars singen wird. Freude und Enttäuschung machten sich am frühen Montagmorgen unter Tausenden Fans breit, als die Eintrittskarten für die Gedenkfeier per Lotterie-Verfahren verteilt wurden.

Nach Informationen der Zeitung «New York Post» werden zu der 90-minütigen Gedenkveranstaltung zahlreiche Prominente erwartet - unter ihnen Lionel Richie, Mariah Carey, Stevie Wonder und Alicia Keys, die vermutlich auch auf der Bühne stehen sollten. Ferner seien Elizabeth Taylor, Whitney Houston, Beyoncé, Jay-Z, Jennifer Hudson und Liza Minnelli unter den geladenen Gästen.

Je zwei Karten für 8750 Fans

Die Chancen, unter den Auserkorenen zu sein, waren äußerst gering: 1,6 Millionen Bewerbungen hatte es gegeben. Nur an 8750 Fans gingen nun jeweils zwei Karten. Der US-Fernsehsender CNN betonte, die Veranstaltung könnte die Trauerfeier mit der größten weltweiten Zuschauerzahl aller Zeiten werden.

In Deutschland werden mehrere TV-Sender live zu der Gedenkfeier schalten. N24 startet ab 17.05 Uhr mit einer Dokumentation in die Berichterstattung und überträgt im Anschluss aus Los Angeles. n-tv berichtet in Sondersendungen über Jackson, um 18.30 Uhr beginnt dann ein mehrstündiges «News Spezial» zur Trauerfeier. Das Erste hat von 18.50 bis 20.00 Uhr ein «Brisant Spezial» eingeplant und fasst die Ereignisse des Tages am späteren Abend (22.45 bis 23.15 Uhr) zusammen.

In Los Angeles harrten am Sonntag bereits zahlreiche Fans vor dem Staples Center aus, wo Jackson noch am Tag vor seinem überraschenden Tod am 25. Juni für seine geplanten Comeback-Konzerte geprobt hatte. Auf einem großen Plakat, das den Popstar zeigt, hinterließen sie Botschaften und schufen so eine riesige Trauerkarte, wie die Zeitung «Los Angeles Times» hervorhob.

Der Ablauf der Gedenkfeier liegt in der Verantwortung von Ken Ehrlich, dem Produzenten der Grammy-Verleihungen, und Regisseur Kenny Ortega, der Jacksons Comeback-Konzerte in London in Szene setzen sollte. Die britische Zeitung «Daily Mirror» berichtete, Hunderte Prominente seien geladen, unter ihnen Schauspielerin Elizabeth Taylor, die Sängerinnen Diana Ross und Whitney Houston, Ex-Beatle Paul McCartney und Sänger David Bowie. Als Künstler seien Stevie Wonder und Jennifer Hudson eingeplant, schrieb das Blatt ohne Nennung von Quellen.

Tickets nach dem Zufallsprinzip verteilt

Mittels Zufallsauswahl wurden 11 000 Karten für die Trauerfeier direkt für das Staples Center verteilt, weitere 6500 für das angrenzende Nokia Theatre, wo die Veranstaltung auf Leinwänden gezeigt werden soll. Über den Kurzmitteilungsdienst Twitter tauschten sich Fans nach der Vergabe aus, wie CNN berichtete. «Oh mein Gott, oh mein Gott, ich habe Karten für die Michael-Jackson-Trauerfeier! Ich werde jetzt meinem Chef schreiben, dass ich früher gehen muss, weil ich nach L.A. fahre», wurde etwa eine 27-jährige aus San Francisco zitiert.

Die Eintrittskarten und dazu gehörende Armbänder sollten bis Dienstagfrüh (3.00 Uhr) verteilt werden. Einlass bekommt nur, wer beides vorweisen kann. So soll einem Schwarzmarkthandel mit den kostenlosen Tickets vorgebeugt werden. Der Internetdienst «E!Online» berichtete jedoch, dass erste Karten bereits bei Ebay für 1000 Dollar angeboten wurden. Laut CNN hat Jacksons Familie weitere 9000 Karten für das Staples Center direkt an geladene Gäste verteilt.

Massenansturm erwartet

Obwohl Verantwortliche von Los Angeles alle Fans ohne Tickets dazu aufgerufen haben, die Trauerfeier daheim zu verfolgen, wurde für Dienstag mit einem Massenansturm gerechnet. Von mehreren Hunderttausend Menschen war die Rede.

Medienberichten zufolge könnte Jackson noch vor der Trauerfeier am Dienstag seine letzte Ruhe finden. Sein ältere Bruder Jermaine hatte angekündigt, dass eine Zeremonie im Kreis der Familie und enger Freunde für den Morgen geplant sei. Laut CNN gab es inzwischen erste offizielle Hinweise, dass Jackson dann auf einem von fünf Forest-Lawn-Friedhöfen in Los Angeles beigesetzt werden könnte. Ein Sprecher der Polizei sagte demnach, die Verantwortlichen dort arbeiteten mit der Familie bei ihren Planungen zusammen.

Bei den Untersuchungen zur Todesursache von Jackson, der am 25. Juni überraschend starb, haben die Ermittler inzwischen mindestens drei Hausdurchsuchungen bei Ärzten des «King of Pop» durchgeführt, wie die «Los Angeles Times» berichtet. Spekulationen zufolge könnte Medikamentenmissbrauch zum Tod des Popstars geführt haben.

Bei einem Gerichtstermin in Los Angeles wurde unterdessen nach Informationen des US-Nachrichtensenders CNN die vorläufige Kontrolle über Jacksons Nachlass seiner Mutter Katherine entzogen und dem Anwalt John Branca sowie dem Musik-Manager John McClain übertragen. Die beiden hatte Jackson auch in seinem Testment als Vermögensverwalter bestimmt. Die nächste Anhörung in dem Fall ist für den 3. August vorgesehen. Katherine Jackson (79) bleibt weiterhin als vorläufiger Vormund der drei Kinder ihres Sohnes im Einsatz. In dieser Frage ist der nächste Gerichtstermin für den 13. Juli angesetzt. ddp/afp