Köln. Das Kölner Bootshaus will trotz Corona-Pandemie wieder öffnen: Dazu wird der Club virtuell nachgebaut. Besucher können dort mit ihrem Avatar feiern.

Wenn Besucher als auch Künstler über das Bootshaus in Köln reden, kommen sie schnell ins Schwärmen: Impulsiv, ekstatisch und ein bisschen verrückt sei die Atmosphäre in einer der bekanntesten Partystätten der Welt. Bei der letzten Leser-Wahl des DJ Mag landete das Bootshaus auf Platz 6 der weltweit beliebtesten Clubs und verwies damit auch das Berliner Berghain in die Schranken. Doch in der alten Schiff- und Bootshalle auf dem Grundstück der Kölner Werft ist es seit März still geworden. Die Corona-Pandemie hat dem bunten Party-Treiben bei elektronischer Musik vorerst ein Ende bereitet.

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Jetzt öffnen sich die Pforten des Kölner Bootshauses wieder - und zwar maßstabsgetreu in der virtuellen Realität. Der Club wurde für ein neues VR-Party-Konzept präzise digital nachgebaut. Musik-Fans können das Bootshaus mit einer VR-Brille besuchen. Die Livestreams können außerdem via YouTube und Twitch ohne ein VR Headset angeschaut werden. Als Partner fungieren die bekannte spanische Veranstaltungsreihe elrow und das Software-Unternehmen Sansar aus Los Angeles.

Mit eigenem Avatar im Kölner Club Bootshaus feiern

Premiere ist am Samstag, 28. November, mit der elrow-Show und einem außergewöhnlichen optischen Erlebnis mit leuchtenden Farben und geometrischen Formen, die der Künstler Okuda san Miguel in seinem "Kaos Garden" entstehen lässt. Als DJs fungieren an dem Abend Paco Osuna, Andres Campo und Fer BR.

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Mit ihrem persönlich gestalteten Avatar können die Gäste auch mit anderen Besuchern in Kontakt treten und sich an eine virtuelle Bar begeben. Die Zutritt zur elrow-Party ist laut Bootshaus kostenlos. Bei den weiteren Veranstaltungen soll eine "eine geringe Gebühr" erhoben werden. Termine und Künstler stehen hier noch nicht fest. "Wir sind stolz darauf das VR Erlebnis zu veröffentlichen, damit wir Kultur endlich wieder gemeinsam genießen können", sagt Bootshaus-Inhaber Fabian Thylmann. Am 5. Dezember folgt eine Psytrance-Party mit den DJ-Weltstars Vini Vici sowie Blastoyz und Björn Grimm.

David Guetta will wieder im Bootshaus auftreten

DJ-Superstar Armin van Buuren legte schon im Bootshaus Köln auf.
DJ-Superstar Armin van Buuren legte schon im Bootshaus Köln auf. © Ingmar Kreienbrink

In der weltweiten Party-Szene hat sich das Bootshaus einen so guten Ruf erarbeitet, dass schon Superstars wie Armin van Buuren, Tiesto, Steve Aoki und Hardwell zu Gast waren. Auch die aktuelle Nummer der 1 der beliebtesten DJs (DJ Mag-Leserwahl), David Guetta kann sich noch gut an die besondere Stimmung in Köln erinnern. Der Franzose kündigte jüngst im Interview im neuen Bootshaus-Podcast an, dass er gerne wieder in dem Club spielen wolle.

EDM - Elektronische Dance MusikSo sieht es bei anderen Veranstaltern aus der elektronischen Kultur-Szene aus: Vor wenigen Tagen haben die Organisatoren des Festivals Tomorrowland ihre Pläne für ein Digital-Festival an Silvester bekannt gegeben. BigCityBeats musste jetzt die Absage der Winter Edition des World Club Dome im Januar 2021 in Düsseldorf wegen der Corona-Pandemie verkünden. Derweil hoffen die Parookaville-Veranstalter weiterhin auf ihr großes Sommer-Festival im Juli - ohne Maske und Abstand.