Köln. Für Star-DJ Armin van Buuren war die Premiere im Kölner Club Bootshaus wie ein “Weihnachts-Menü“ - für seine Fans eine rasante Achterbahnfahrt.

Die Vorfreude ist Armin van Buuren zwei Stunden vor seinem Auftritt deutlich anzusehen: "Ich spiele zum ersten Mal im Bootshaus in Köln und habe gehört, dass das Publikum völlig ekstatisch sei", sagt der Star-DJ im Interview mit der Redaktion. Das Bootshaus wurde gerade erst in der "DJ Mag Wahl" auf Platz 11 der weltweit besten Clubs gewählt. Wenn sich dann mit Armin van Buuren eine Trance-Ikone ankündigt, die bereits fünfmal zum besten DJ der Welt gekürt wurde, stehen die Zeichen auf einen ganz besonderen Abend in dem Club mit dem industriellen Charme an der Deutzer Werft.

Armin van Buuren gehört regelmäßig zu den Headlinern im Line up des Festivals
Armin van Buuren gehört regelmäßig zu den Headlinern im Line up des Festivals "World Club Dome" in Frankfurt. (Foto: Ingmar Kreienbrink)

Das Aufeinandertreffen möglich gemacht hat "BigCityBeats"-Chef Bernd Breiter, der im Sommer mit dem "World Club Dome" in Frankfurt eines der größten deutschen Festivals für Elektronische Musik veranstaltet. Das Gastspiel von Armin van Buuren im Bootshaus ist eine offizielle Pre-Party auf der "Road to World Club Dome".

Armin van Buuren beobachtet gerne die Gäste in den hinteren Reihen

Für den Niederländer ist ein Booking in einem Club eine willkommene Abwechslung. Als Star der DJ-Szene gehört er auf den weltweit beliebtesten Events zu den Headlinern - wie etwa vor zwei Wochen beim Ultra-Music-Festival in Miami. "Ein Auftritt auf einem großen Festival ist wie ein leckerer Hamburger - einfach, schnell, er befriedigt dich und hat eine hohe Energie. Ein Gig in einem Club ist wie ein Weihnachts-Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch", erklärt Armin van Buuren. Hier könne man sich mehr entfalten und mit der Song-Auswahl eine Geschichte erzählen. "Deshalb habe ich heute 210 Tracks für mein DJ-Set dabei und warte ab, wie das Publikum bei den ersten Liedern reagiert."

Armin van Buuren hatte das Publikum im Kölner Bootshaus fest im Griff. Foto: Ingmar Kreienbrink
Armin van Buuren hatte das Publikum im Kölner Bootshaus fest im Griff. Foto: Ingmar Kreienbrink

Dabei schaut der 41-Jährige nicht nur in die Gesichter in der ersten Reihe, sondern beobachtet gerne auch die Gäste, die etwas abseits stehen. "Die sind vielleicht nur Freunden zuliebe mitbekommen und gar keine Fans von mir. Mein Job als DJ ist es, auch sie zu überzeugen und einen schönen Abend zu bescheren", so van Buuren. "Das ist es, was ich meinen Anfängen als DJ gelernt habe, als ich noch in kleinen Clubs vor 50 Leuten gespielt habe", fügt er hinzu.

Rasante Reise im Bootshaus durch feinsten Trance-Sound

Als Armin van Buuren um 0.30 Uhr am Donnerstagabend im Bootshaus sein kleines DJ-Podium betritt und sein Intro startet, ist die Reaktion bei vielen Besuchern noch eher verhalten abwartend. Doch schon ab seinem zweiten Lied "The Last Dancer" - ein aktueller van-Buuren-Song mit treibendem Bass, prägnanter Melodie und automatischen Klatsch-Reflex - hat er das Publikum fest im Griff. Es beginnt eine rasante Achterbahnfahrt, die die Fans über zwei Stunden durch feinsten Trance-Sound aber auch mit Ausflügen in andere Genres der Elektronischen Musik wie EDM, Hardstyle und Techno führt.

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Wenn der Bass eines Liedes aussetzt, brandet mit dem Klang der Melodien der Jubel bei den van-Buuren-Fans auf, die ihrem Liebling selten so nah kommen, wie im Bootshaus. Wer es schafft, sich auf der proppevollen Tanzfläche bis nach vorne durchzukämpfen, kann sogar auf ein Abklatschen des gut gelaunten DJs hoffen. Berührungsängste kennt Armin van Buuren bei seinen Fans nicht - auch das ist ein Grund für seine seit 20 Jahren so große Beliebtheit. Wer vor der DJ-Kanzel steht, muss allerdings jederzeit mit einem der im Bootshaus berüchtigten "Moshpits" rechnen, bei dem die Besucher erst einen Kreis bilden, um dann wild durcheinander zu hüpfen - Ekstase pur im Club, wie es sich Armin van Buuren erhofft hat.

Armin van Buuren überraschte mit neuen Liedern und Remixen

Da der Auftritt nicht via Livestream im Internet übertragen wird, nutzt der Niederländer die Gelegenheit, um einige neue Lieder und Remixe zu testen. "Es gibt viele DJs, die jede Sekunde ihres Sets durchplanen, aber selbst bei großen Festivals lasse ich mir Raum zu improvisieren", betont van Buuren. So kommen die Bootshaus-Besucher in den Genuss eines völlig anderen DJ-Sets, als es der Star in den vergangenen Wochen bei seinen Auftritten gespielt hat.

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Erschöpft aber glücklich lassen die Fans ihren Liebling nach über zwei Stunden nur ungerne ziehen und verabschieden ihn mit einem Jubelsturm. Während einige Besucher nach einem kurzen Schlaf am Freitagmorgen den Weg zur Arbeit antreten, geht es für Armin van Buuren nach einem Abstecher in einem Kölner Hotel direkt weiter nach Marrakesch, wo er das Video zu seiner neuen Single dreht. Nach Deutschland kommt der DJ erst wieder im Sommer zurück. Dann steht er im Line up bei den großen Festivals wie Parookaville (Weeze), Airbeat One (Neustadt-Glewe) und Lollapalooza (Berlin) - und in einem aktuellen Facebook-Video wird bereits angedeutet, dass es bald Neuigkeiten mit Blick auf den World Club Dome geben könnte:

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