Essen. Wann starten die Impfungen? Brauchen wir härtere Maßnahmen? Ulf Dittmer, Leiter der Virologie der Essener Uniklinik, beantwortet aktuelle Fragen.

Die Nachrichten rund um Corona überschlagen sich: Die Aussicht auf einen Impfschutz rückt näher. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Neuinfektionen hoch. Die Maßnahmen des Lockdowns haben das Wachstum bei den Fallzahlen gebremst. Was wir sehen, ist bisher allerdings nur eine Seitwärtsbewegung. Das wird nicht reichen, um mittelfristig eine Überlastung des Gesundheitssystems abzuwenden. Bund und Länder haben weitere, strengere Regeln in Aussicht gestellt - wollen aber die Entwicklung vorerst noch abwarten. In anderen europäischen Ländern wurden bereits harte Ausgangssperren verhängt wie jetzt in Österreich.

WAZ-Chefredakteur Andreas Tyrock sprach im Video-Interview mit dem Direktor der Virologie am Uniklinikum Essen, Prof. Ulf Dittmer, was wir in den kommenden Wochen erwarten müssen und hoffen dürfen im Kampf gegen die Pandemie. Es geht um die Frage, ob strengere Pandemie-Auflagen notwendig sind, ob und ab wann man sich impfen lassen kann und ob Präsenzunterricht an den NRW-Schulen trotz steigender Infektionszahlen weiter Sinn macht.

Die wichtigsten Ergebnisse des Gesprächs:

  • Das deutsche Unternehmen Biontech hat einen ersten Impfstoff entwickelt - und mit seinem Partner, dem Pharma-Konzern Pfizer bereits 300 Millionen-Impfdosen produziert. Sobald die Zulassung vorliegt, kann die Impfaktion starten - möglicherweise schon in einigen Wochen.
  • Erste Eckpunkte für eine Impfstrategie stehen. Geht alles wie geplant und erhofft, könnte vielleicht im Sommer kommenden Jahres das Schlimmste überstanden sein.
  • Die Poliktik wirkt in Sachen Pandemie-Maßnahmen mitunter zerfahren - aber häufig lässt sich das aufgrund der Gesetze, die die Pandemie macht, gar nicht vermeiden
  • Wir müssen bei den Pandemie-Auflagen weiter auf die Einsicht der Menschen setzen - niemand will Maßnahmen wie in China umsetzen
  • Das Festhalten am Präsenzunterricht an den Schulen ist nachvollziehbar - aber es mangelt an kreativen Ideen im Umgang mit der Pandemie.
  • Die wichtigsten Tipps, wie man Weihnachten doch noch mit der Familie verbringen kann

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