Witten. Stiftung Warentest kritisiert fehlerhafte Formulierungen in Millionen von Immobilien-Kreditverträgen. Auch Verträge der Wittener Sparkasse sollen betroffen sein. Fraglich ist, ob dadurch viele Kunden das Recht haben, ihre Verträge zu kündigen und zu günstigeren Bedingungen neu abzuschließen.
Die Mehrzahl der nach Millionen zählenden Immobilien-Kreditverträge in Deutschland soll wegen fehlerhafter Formulierungen ungültig sein, so Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift „Finanztest“ (die WAZ berichtete). Auch die Wittener Sparkasse taucht in der Stichprobe der Verbraucherverbände mit angeblich aus diesem Grund anfechtbaren Verträgen auf - möglicherweise eine Zeitbombe für das kommunale Geldinstitut.
Dabei hatten alle drei geprüften Sparkassen-Verträge Mängel. Die städtische Bank wehrt sich gegen die Vorwürfe. „Wir sind überzeugt davon, dass die von uns verwendeten Formulare den rechtlichen Anforderungen genügen“, erklärte das Unternehmen auf Anfrage gegenüber der WAZ. Daher sehe man auch keine Veranlassung, über in möglichen Streitfällen über gütliche Einigungen nachzudenken.
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In Witten ist die Sparkasse Platzhirsch
In Witten fühlt sich die Sparkasse als Platzhirsch unter den Geldhäusern. „Deutlich über 50 Prozent des Girokonten-Geschäfts“ in der Stadt veranschlagt sie für sich, 65 000 Girokonten sind es laut Geschäftsbericht. „Das Volumen der in 2013 an private Kunden ausgelegten Immobilienfinanzierungen beträgt rund 45 Millionen Euro - und umfasst etwa 450 Darlehen“, erklärte die Sparkasse der WAZ.
Interessant bei der Untersuchung von 1828 Kreditverträgen in Deutschland durch Warentest ist, das auch Verträge jüngeren Datums Formulierungen gebrauchen, die zum Zeitpunkt der Verträge gerichtlich schon für unzulässig erklärt worden sind. Massenhafte Kreditkündigungen und teure Gerichtsverfahren kämen alle Banken teuer zu stehen. „Bei der Sparkasse Witten sind zu diesem Themenbereich derzeit keine Gerichtsverfahren anhängig“, so das Institut.