Witten/Sprockhövel. . Im Feierabendverkehr könnten sich Autofahrer auf der A 43 heute wundern. Straßen.NRW hat die Strecke zwischen Witten-Herbede und Sprockhövel in Richtung Wuppertal gesperrt. Dort müssen durch illegalen Bergbau entstandene Hohlräume verfüllt werden. Die Sperrung dauert wohl mindestens bis Montag.

Die Autobahn A 43 ist seit dem späten Donnerstag Nachmittag zwischen den Anschlussstellen Witten-Herbede und Sprockhövel in Fahrtrichtung Wuppertal voll gesperrt. Grund: Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat bei Erkundungsbohrungen für den Bau der Lärmschutzwand „Rehnocken“ Hohlräume im Bereich der Böschung und unter der Fahrbahn der A 43 festgestellt. Ursache dafür ist nach Angaben von Straßen.NRW offenbar ein nicht genehmigter Altbergbau. Über die entdeckten Flöze gebe es keine offiziellen Aufzeichnungen.

30.000 Autos rollen täglich auf diesem Abschnitt

Die Sperrung des täglich von rund 30.000 Fahrzeugen genutzten Abschnitts an der A 43 dauert nach derzeitigem Planungsstand voraussichtlich bis Montag, 10 Uhr. Das ist der Homepage des Landesbetriebs zu entnehmen. Die Sperrung wurde äußerst kurzfristig anberaumt.

Erst am Donnerstagmittag nach 14 Uhr hatte Straßen.NRW die anstehenden Bauarbeiten in einer Pressemitteilung bekannt gegeben - ein Sprecher verwies auf interne "Kommunikationsstörungen". Ursprünglich sollte die Bahn sogar schon ab Punkt 14 Uhr dicht sein - doch der Aufbau der Absperrungen verzögerte sich nach Angaben des Sprechers.

Problem der Hohlräume ist nicht neu

Im Rahmen der Erkundungsbohrungen auf Wittener Stadtgebiet hat Straßen.NRW mehrere Hohlräume bis zu einer Tiefe von 4,60 Meter unter der Fahrbahn ausgemacht. Eine Fachfirma ist nun damit beauftragt, die Löcher zu verfüllen. Aus Sicherheitsgründen mussten die Fahrbahnen in Richtung Wuppertal für die Arbeiten gesperrt werden.

Das Problem der durch den Bergbau entstandenen Hohlräume ist für Straßen.NRW nicht neu: Ältere bekannte Flöze, die in diesem Bereich einige hundert Meter weiter nördlich liegen, wurden durch die zuständige Autobahnniederlassung Hamm im Jahre 2013 verfüllt. Im Januar 2012 sorgten Hohlräume an der A 45 im Raum Dortmund für Sperrungen und massive Probleme.

„Erkundungsbohrungen in Richtung Münster“

Erst nach weiteren Untersuchungen, so der Sprecher, werde sich zeigen, ob die Fahrbahnen in Richtung Wuppertal tatsächlich am Montag wieder frei gegeben werden. Autofahrern könnte trotzdem weiteres Ungemach drohen: „Nach dem Verfüllen wird es in Fahrtrichtung Münster Erkundungsbohrungen geben“, kündigt Straßen.NRW an.

Mit Verkehrsbehinderungen ist für die Dauer der Sperrung auf Wittener und Sprockhöveler Stadtgebiet zu rechnen. Straßen.NRW empfiehlt ortsunkundigen Autofahrern als Umleitung, ab dem Kreuz Bochum/Witten über die A 44 zum Kreuz Dortmund/Witten zu fahren, dort weiter auf der A 45 in Richtung Frankfurt und im Autobahnkreuz Westhofen auf die A 1 in Fahrtrichtung Köln zu wechseln. (sk)