Witten. . Die Polizei ist wegen der für Witten angekündigten Facebook-Party in Alarmbereitschaft. Für die nicht erlaubte Veranstaltung an diesem Samstag hatte es fast 2000 Einladungen gegeben.

Der Aufruf im Internet wurde zwar wieder gelöscht, trotzdem halten sich Polizei und Ordnungsamt bei der für heute angekündigten Facebook-Party in Witten bereit.

Bundespolizei und Hundertschaften, die am Samstag beim Zweitligaspiel VfL Bochum gegen Dynamo Dresden im Einsatz sind, sollen mögliche Störenfriede zur Räson bringen und auf die Einhaltung des Verbots für jede Facebook-Party im Stadtgebiet achten.

Keine Ausnahmen

Noch herrscht Ruhe in Annen, wo sich die Freunde des sozialen Netzwerks ursprünglich versammeln sollten. „Wir machen am Samstag ganz normal zu und hoffen, dass Montag noch alles steht“, sagt eine Mieterin, deren Ladenlokal sich in unmittelbarer Nähe zum geplanten Veranstaltungsort der Spontan-Party befindet. Bange machen will sich die Chefin einer Modeboutique jedoch nicht. „Alle Vorkehrungen sind ja getroffen worden.“ Zu viel Hysterie sei fehl am Platze.

Zur Verhinderung der nicht gewünschten Fete haben Stadt und Polizei ein großes Sicherheitspaket geschnürt. Die Ankündigung in den amtlichen Mitteilungen ist eindeutig. „Die Durchführung und die Teilnahme an dieser so genannten Facebook-Party wird hiermit im gesamten Stadtgebiet Witten untersagt“, zitiert Stadtsprecherin Lena Kücük. Das bedeutet ein Verbot für Facebook-Partys ohne Ausnahme. „Auch wenn jemand drei Meter weiter feiert, ist das nicht erlaubt“, so Kücük. Mit dem Stadtverbot für Facebook-Ansammlungen will das Ordnungsamt die Verlagerung innerhalb des Stadtgebiets verhindern. Andere Veranstaltungen wie Geburtstagspartys oder Straßenfeste, die beim Ordnungsamt angemeldet sind, trifft der Feten-Bann nicht. „Wer eine Sondernutzungserlaubnis besitzt, darf sie weiter nutzen“, erklärt die Sprecherin.

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Zwar ist der Aufruf bei Facebook verschwunden. Weil jedoch fast 2000 Menschen zu der Party eingeladen waren und mehr als 100 ihr Kommen schon angekündigt hatten, gehen die Behörden lieber auf Nummer sicher. Zumal es Nachahmer gegeben hat, die den Aufruf zur Party neu gestartet hatten.

Großaufgebot kann eingreifen

Die Verhinderung der ungewünschten Veranstaltung liegt auch im Interesse der Eigentümerin des Grundstücks, das als Partyfläche dienen soll. Sie hat die Polizei verständigt. Sollten sich Feiernde über das bestehende Feten-Verbot hinwegsetzen und sich auf dem Privatgelände aufhalten, würden sie Hausfriedensbruch begehen. „Die Beamten vor Ort werden den Personen, die sich dort aufhalten, einen Platzverweis erteilen“, erklärt Volker Schütte, Pressesprecher der für Witten zuständigen Kreispolizeibehörde Bochum. Wer dann immer noch kein Einsehen hat, riskiert Polizeigewahrsam.

Über die Einsatzzahl der Beamten hüllt sich die Polizei wie schon bei den letzten Facebook-Partyaufrufen in Schweigen. Falls sich größere Menschenmengen in Witten ansammeln sollten, rückt - so viel wird verraten - Verstärkung an. Die Hundertschaften, die beim ersten Saisonspiel des VfL Bochum gegen Dynamo Dresden im Einsatz sind, können in Witten eingreifen. Auch die Bundespolizei ist an der Einsatzplanung beteiligt. Verdächtig große Gruppen, die per Bahn anreisen, würden sofort auffallen.

Volker Schütte gibt sich optimistisch. Die letzten Einsätze bei Facebook-Partys seien zuletzt ohne größere Schwierigkeiten verlaufen. Bei einer groß angekündigten Veranstaltung gleicher Art hätte sich sogar niemand dorthin getraut.