Witten.
Die Schwalbe kann frühestens am Donnerstag (4.8.) wieder auslaufen. Am Sonntag musste eine Ausflugsfahrt vorzeitig abgebrochen werden. Der Grund dafür war Qualm im Maschinenraum. Jetzt braucht die Schwalbe eine neue Kupplung.
Lange Gesichter bei der Crew der „Schwalbe“: Ausgerechnet am Montag (1.8.), als sich endlich mal wieder die Sonne sehen ließ und die Ausflügler ins Ruhrtal strömten, musste die Besatzung des Personenfahrgastschiffes auf der Ruhr Däumchen drehen. Wegen des Kupplungsschadens sind vorerst bis Donnerstag alle Fahrten gestrichen.
Wie berichtet, musste die Schwalbe am Sonntagnachmittag ihre Tour von Bommern nach Heveney kurz vorm Ziel abbrechen. Ein komisches Geräusch machte den Kapitän hellhörig - „als würde man mit dem Schiff über den Boden fahren“. Als dem zweiten Schiffsführer dann noch schwarzer Qualm aus dem Maschinenraum entgegenschlug, war klar: Das Schiff muss gestoppt werden.
Die Schwalbe braucht eine neue Kupplung
Was da qualmte, war zum Glück nur erhitztes Öl. Normalerweise verhindert ein Lagerring, dass es ausläuft. Der jedoch war zerstört. Überall sei das Öl im Maschinenraum durch die sich noch drehende Antriebswelle herumgespritzt, sagt der Käpt’n. Seine Hände sind schwarz, er hat gerade mit seinem Stellvertreter Jens-Dieter Plöger (33) die kaputte Kupplung ausgebaut. Die steht jetzt oben im grünen Container neben dem Liegeplatz am Schleusenwärterhäuschen.
Zwei Frauen kommen vorbei und fragen, wann die „Schwalbe“ ablegt. „Wenn alles gut geht, am Donnerstag“, sagt Kapitän Spartz. Heute hofft er, eine neue Kupplung auf der Werft abholen zu können, die seine Mannschaft dann selbst einbaut. Doch ob der Ersatz wirklich komplett vorrätig ist, wusste Spartz am Montag noch nicht.
Für die Passagiere hat keine Gefahr bestanden
Das Bedauern ist groß, zumal das Wetter ab Ende der Woche schon wieder schlechter werden soll. Allein für Montag und Dienstag hatten vier Gruppen reserviert. Wenn es so schön ist wie jetzt, schippern 250 bis 300 Gäste mit dem Schiff der Stadtwerke über die Ruhr.
Rund 70 Passagiere waren am Sonntag an Bord, als die Kupplung schlapp machte. Eine Gefahr für Menschen oder das Schiff habe zu keiner Zeit bestanden, versichert der Kapitän. „Wir hatten an der Lakebrücke noch angelegt und Fahrgäste aufgenommen“, erinnert sich Hertz, der gerade den Kemnader See ansteuerte. Das Schiff befand sich zwischen der Herbeder Ruhrbrücke und der Autobahnbrücke der A 43. Spartz entschied sofort, die Passagiere ans Ufer zu bringen und legte zirka 50 Meter hinter der Autobahnbrücke an.
Es gibt sechs Leckmelder an Board
Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht ganz klar, was die Ursache für den Rauch im Maschinenraum war. „Der Kollege konnte nicht sehen, ob es brennt“, sagt der Kapitän. Jetzt weiß man, dass es nicht gebrannt hat. Ein Brand gilt als die größte Gefahr überhaupt an Bord. Auch deshalb zögerte Spartz keine Sekunde, sofort das sichere Ufer anzusteuern.
Was die Sicherheit an Bord angeht: Es gibt sechs Leckmelder. Sie schlagen Alarm, wenn Wasser eindringt. Unter Deck ist das Schiff in sechs so genannte Sektionen oder Schotten eingeteilt, Kammern, die durch Stahlwände voneinander getrennt sind. Spartz: „Von diesen sechs Schotten müssen vier voll laufen, damit das Schiff untergehen kann.“ So weit ist es zum Glück in seiner bisher über 20-jährigen Laufbahn noch nie gekommen.