Witten. .
Die Schwalbe hatte fast schon den sicheren Hafen in Heveney erreicht. Da bemerkte die Besatzung ungewöhnliche Geräusche und - schlimmer - Qualm im Maschinenraum.
Die 60 bis 70 Passagiere wurden sofort ans Ufer gebracht - alle unverletzt. Feuerwehr und DLRG schleppten den Ausflugsdampfer mit einem Kupplungsschaden zum Liegeplatz an der Schleuse Herbede. Aus Sicherheitsgründen habe er sofort angelegt, um die Menschen von Bord gehen zu lassen, erklärte am Sonntagnachmittag Kapitän Helge Spartz (41), ein erfahrener Schiffsführer. Seit über 20 Jahren steuert er die Schwalbe auf der Ruhr. Es war seine zweite Fahrt an diesem Tag und eigentlich war auch die schon fast erfolgreich geschafft.
Das Schiff kam aus Bommern und befand sich quasi auf den letzten Metern. Zwischen Ruhr- und Autobahnbrücke in Herbede, am Einlauf des Kemnader Sees, passierte es dann. Die Kupplung des für 150 Fahrgäste ausgelegten Schiffes machte schlapp. Den Qualm im Maschinenraum erklärt der Käpt’n mit heiß gewordenem Öl. Nach Angaben von Wim Ossenberg, der für die Bäder und Schiffe bei den Stadtwerken verantwortlich ist, war es ausgelaufen. Einen Brand habe es nicht gegeben.
Weil die Schwalbe einen so genannten „Frontanleger“ hat, kann sie an flachen Stellen auch dort festmachen, wo kein Extra-Bootsanleger ist. Zwischen der Ruhrbrücke und der A-43-Brücke drückte Spartz das schwere Boot mit Maschinenkraft gegen das Ufer, wo es mit zwei Seilen gesichert wurde. „Die Passagiere konnten gefahrlos aussteigen“, erklärt der Schiffsführer, der selbst am Steuer stand. „Die Leute haben das mit Verständnis aufgenommen.“
Während sich die meisten Passagiere auf den Weg zu ihren am Hafen Heveney geparkten Autos machten oder von der DLRG mit Fahrzeugen zum Startpunkt an der Uferstraße in Bommern gebracht wurden, nahmen drei Boote der DLRG und eines der Feuerwehr die Schwalbe in ihre Mitte und schleppten sie bis zur Schleuse Herbede. Dort wurde sie an ihrem angestammten Liegeplatz festgemacht. Dort soll das Schiff heute untersucht werden. Ob gleich eine Reparatur möglich sein wird, war gestern indes noch fraglich. Womöglich fällt die Schwalbe nun erst mal aus.
Die Maschine werde ständig gewartet und täglich kontrolliert, versichert der Kapitän. Aber so so etwas könne eben mal vorkommen. „Sie bleiben mit Ihrem Auto ja auch mal stehen.“