Witten. .
Der Sommer ist früh dran in diesem Jahr - das freut vor allem die Eiscafé-Besitzer. Für unsere Serie haben wir uns auf den Weg quer durch die Stadt gemacht und originelle, kreative und klassische Eisdielen nach Spezialitäten, Trends und auch nach Preisen befragt.
Der Klassiker: „Die Standards Schokolade und Vanille gehen immer“, meint Raffaele Trementino von der Herbeder Meesmannstraße. „Cookie-Eis läuft bei Großen und bei Kleinen gleichermaßen gut, auch die Joghurt-Sorten sind gefagt.“ In Herbede bleibt man bodenständig und setzt nicht auf Eis-Trends. Trementino: „Diese Modeerscheinungen sind doch alle nur flüchtig.“ Eine Kugel kostet 70 Cent.
Der Kreative: Der 1. Preis bei der weltgrößten Eis-Ausstellung SIGEP im italienischen Rimini ging in diesem Jahr - nach Witten! „Meine Frau nimmt mit drei weiteren Frauen jedes Jahr an einem Ideenwettbewerb für neue Eis-Kreationen teil“, sagt Ricardo Simonetti von der Ruhrstraße. 2011 holten sie mit der Sorte „Carubi“ den ersten Platz. Und so sieht die Spezialität aus: Eine Schicht Schoko, eine Schicht Nuss, eine Schicht Caro-Pulver, das man auch als Johanniskernmehl kennt. Diese Mischung überzeugte auch die italienischen Feinschmecker. Eine Kugel kostet 70 Cent.
Der Lokalpatriot: Kennen Sie schon den Bommern-Becher? Dafür gibt Angelo Zaurrini vom Eiscafé Castello am Bodenborn zunächst einmal Fruchteis in den Becher. „Unser Fruchteis machen wir selbst, es besteht zu 70 Prozent aus frischem Obst“, ist er auf seine Produktion stolz. Melone, Ananas, Kiwi, Erdbeeren, Bananen kommen dazu, und nichts davon hat je eine Dose von innen gesehen. „Alles frisch ist unsere Devise“, betont Zaurrini. Abgerundet wird das Ganze mit aus Italien importierten Maraschino, einem aromatischen Kirschlikör. Der Bommern-Becher kostet 9,50 Euro, eine einfache Eiskugel 70 Cent.
Goldener Windbeutel 2011
Der Vorausblickende: „,Cassata’ ist der Eisgeschmack des Jahres“, weiß Anna Olivier vom Eiscafé de Lorenzo an der Bahnhofstraße. Cassata ist ein Eis mit kandierten Früchten, das schon vor einigen Jahrzehnten recht populär war. Nur die Leute wissen es noch nicht. Anna Olivier: „Die Kunden müssen sich noch daran gewöhnen, bis jetzt geht das noch nicht so gut.“ Eine Kugel kostet 70 Cent.
Der Originelle: Im Eiscafé Kuhbar an der Ruhrstraße kann man bei kleinen Eisbechern beispielsweise wählen unter Scho-Kuh, Pina-Kuh-Lada oder Kuh-ti-Frutti. Was früher einmal ein banaler Bananen-Split war und auch so aussah, wird hier zum Becher Kuhbar-nana veredelt. Es gibt wöchentlich wechselnde neue Eissorten; diese Woche ist es „Veilchen“, der Geschmack erinnert an die bekannten Pastillen. Die Becher kosten zwischen 3,20 und 3,90 Euro, eine Einzelkugel 80 Cent (auch Scho-kuh-lade).
Der Geheimtipp: Es ist nur eine ganz kleine Eisdiele, an der man mit etwas Pech vorbeifahren kann, das Eiscafé Dolomiti an der Holzkamp-/Annenstraße. In diesem Fall verpasst man dann den Joghurtbecher mit vier Kugeln Eis, frischem Obst und hausgemachtem Joghurt darüber (4 Euro). Oder ein einfaches Hörnchen mit einer oder zwei Eiskugeln; die probierten Sorten Tartufo und Stracciatella - Schokolade war abends sogar restlos ausverkauft - schmeckten ausgezeichnet. Und das für 60 Cent pro Kugel.