Witten. .

Eis und Espresso waren in und an der Stadtgalerie zuletzt wohl nicht so sehr gefragt - am früheren Eiscafé Venezia wurden ausgerechnet jetzt zu Beginn der warmen Jahreszeit die Rollos auf Dauer heruntergelassen. Dafür aber ist das Untergeschoss des Zentrums nun vollständig vermietet.

Die Stühle in der Filiale am Berliner Platz sind hochgestellt, die Kaffeemaschine ist stillgelegt, der Autor dieses Beitrags vermisst sein mittägliches Zartbitter-Eis zum Nachtisch. Im Obergeschoss der Stadtgalerie sind zwischen „Ponte Rialto“ und „Piazza San Marco“ die Rollos herabgelassen - auch die venezianisch anmutenden Straßenschilder konnten die „Gelateria Venezia“ offenbar nicht mehr retten. Das Café gegenüber ist schon seit längerer Zeit dicht, die Räumlichkeiten dienen zurzeit als Ausstellungs-Schaufenster.

Ist das vordere Obergeschoss der Stadtgalerie eine „tote Ecke“? Center-Managerin Kerstin Huttanus (45) bestreitet das. „Mit diesem Eiscafé hat es anscheinend nicht funktioniert. Offenbar gefiel den Besuchern das Ambiente nicht.“ Auch Klagen über die Qualität des Angebots seien laut geworden, und der Preis von 80 Cent für eine Standard-Eiskugel lag im letzten Jahr vielleicht etwas zu deutlich über den 60 Cent, die von benachbarten Mitbewerbern in der Innenstadt gefordert wurden (jetzt: 70 Cent).

Im Hattinger Reschop Carré, wo die Gelateria Venezia ebenfalls vertreten ist, läuft das Geschäft dagegen hervorragend. Dort allerdings laufen auch die Kunden - und zwar direkt am Eisstand vorbei. In Wittens Stadtgalerie liefen sie in eine Sackgasse - wenn denn überhaupt dort welche liefen.

Lotto-Annahmestelle im Untergeschoss

Um das zu erreichen, einen Kundenstrom dort hin zu lenken, schwebt Kerstin Huttanus erneut ein Eiscafé im Obergeschoss vor. „Wenn man das gut aufzieht und eine schöne Atmosphäre schafft, dann läuft das bestimmt“, hofft sie und benennt damit auch gleichzeitig das Manko des verflossenen Mieters. Man sei auch bereits mit einem Eiscafé-Betreiber im Gespräch. Gleiches gelte auch für das gegenüber leer stehende Café mit relativ großer Grundfläche. „Wir arbeiten an einer perfekten Lösung für das Obergeschoss“, macht sie Mut.

Weiter unten dagegen läuft es deutlich besser. Den „ewigen Leerstand“ neben McPaper hat jetzt ein Schuh- und Schlüsselservice gefüllt, und auf die gegenüber liegende Seite kommt in Kürze ein Zeitschriftengeschäft mit Lotto-Annahmestelle. Huttanus: „Der Vertrag ist bereits unterschrieben, der Mieter kann jetzt zum Sommer rein.“

Gute Erfahrungen macht die Stadtgalerie derzeit auch mit der „Fruchtbar“, dem Obst- und Milchspeisenstand im Erdgeschoss. „Eigentlich war das nur ein Test über acht Wochen“, so Kerstin Huttanus. „Aber wenn das gut läuft, und so sieht es zurzeit aus, dann kann das Angebot auch auf Dauer bleiben.“