Witten. .

Das Stativ steht auf der kleinsten Stufe. Die Helligkeit stimmt. Der Ton ist laut genug: Lovin (11) macht schon eine gute Figur hinter der Kamera. Gemeinsam mit Julius (9), Joel (13) und Jakob (13) dreht er in den nächsten Tagen bei den Stadtwerken einen Film über das Wertvollste auf der Welt: Wasser.

Jakob ist Experte auf diesem Gebiet. „Wasser braucht man immer: zum Trinken, zum Waschen, zur Stromerzeugung.“ Die anderen Filmemacher blättern am Tisch in Zeitschriften, schneiden Berichte und Fotos rund ums Wasser aus. Lovis hat ein Bild über einen Urlaub auf den Seychellen gefunden, Joel einen Bericht über ein Wasserwerk in Spanien. Auch bei klugen Köpfen fallen Filmideen eben nicht vom Himmel.

„Geplant ist eine Mischung aus Reportage, Trickfilm, Interview und Krimi“, erklärt Heinrich Müther-Scholz, der das Ferienprojekt der Stadtwerke mit Wissen, der nötigen Technik, guter Laune und Knetmasse unterstützt. Der Mann von der Werkstadt sitzt den vier Jungs gegenüber – Lagebesprechung.

Ein Drehbuch muss her

Die erste Idee wirft Lovis in den Raum. „Zu Beginn des Films finden wir eine Flaschenpost“, schlägt der Elfjährige vor. „Darin liegt eine zusammengerollte Botschaft mit Rätseln“, ergänzt Julius. „Und die Antworten zeigen uns am Ende, was das Wertvollste überhaupt ist: Wasser.“ Jakob und Lovin nicken, Joel ist noch etwas skeptisch.

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„Das ist gut und schön – aber welche Stationen sollen wir überhaupt in den Film einbauen?“ Denkpause. Dann reißt Jakob den Arm in die Luft. „Erst brauchen wir eine Anlage zur Trinkwassergewinnung.“ „Ein Labor, in dem Wasser kontrolliert wird, ist bestimmt spannend“, findet Julius. „Und am Ende des Films kommt das Wasser aus dem Hahn“, schlägt Lovin vor.

Die passenden Drehorte für die Aufnahmen hat die Filmcrew schon parat: Das Wasserwerk an der Ruhrstraße und eine Wassergewinnungsanlage an der Wetterstraße sollen am Mittwoch in den Kasten. So weit so gut – das Drehbuch steht. Doch jetzt geht’s ans Eingemachte für die Vier.

An diesem Dienstag steht der erste Dreh an. Der Beginn des Films soll ein Trickfilm sein, haben sich die Schüler entschlossen. Jetzt heißt es endlich ran an die Knete. Vier Figuren sollen entstehen und im Film im Kanu übers Meer schippern. „Ich habe noch einen Playmobil-Vulkan“, schlägt Lovis ein Teil aus seiner Spielzeugfiguren-Sammlung vor. Der kommt für die Spannung im Film wie gerufen. Das Team nickt den Vorschlag ab. So wird’s gemacht.