Witten. .

Zwei Männer, acht Zimmer, eine Wohngemeinschaft: Das Euro-Studio Landgraf gastierte mit Neil Simons „Oscar und Felix - Das seltsame Paar im 21. Jahrhundert“ im fast ausverkauften Saalbau.

Gegensätzlicher als diese beiden Herren können Freunde kaum sein: Oscar (Leonard Lansink) ist ein Lebemann, der gerne pokert, tief ins Glas schaut und immer eine breite Spur Schmutz und Chaos hinter sich herzieht. Sein Freund Felix (Heinrich Schafmeister) hingegen ist ein echter Hausmann, Hobbykoch und neurotischer Sauberkeitsfanatiker.

Zwei Freunde, zwei gescheiterte Ehen

Beide teilen einen gemeinsamen Freundeskreis und den Hintergrund einer jeweils gescheiterten Ehe. Felix ist nach der Trennung von seiner Frau so verzweifelt, dass er ein ganzes Paket Tabletten schluckt. Zum Glück sind es aber nur Minz-Bonbons, so dass er anstelle des Freitodes mit einer Überdosis an frischem Atem davonkommt.

Aus Sorge um den sensiblen Freund schlägt Oscar die Gründung einer Wohngemeinschaft vor. „Dieses Appartement hat acht Zimmer. Wir können ein ganzes Jahr hier leben, ohne uns nur einmal zu begegnen“, überredet er Felix. Aber damit hat er sich gewaltig verzettelt, denn vor der Kulisse des gemeinsam genutzten Wohnzimmers prallen fortan die verschiedenen Lebensstile der Protagonisten ungebremst aufeinander.

Eine leichte Komödie mit vielen Lachern

Heinrich Schafmeister wird in der Felix-Rolle zur weinerlichen Variante eines staubsaugerschwingenden Putzteufels, der nicht nur Oscars Umfeld durcheinanderbringt. Auch die Pokerfreunde müssen sich an einige Änderungen, wie frisch desinfizierte Karten und den neu aufgestellten „Bioluftionisator“ gewöhnen. Als Felix bei einem romantischen Abendessen mit den beiden rassigen Spanierinnen aus der Nachbarwohnung seinem Freund die Tour vermasselt, reißt Oscar endgültig der Geduldsfaden. Er bricht einen Streit vom Zaun, der in einer gewaltigen „Ehekrise“ des seltsamen Pärchens gipfelt.

Die Inszenierung des 2004 von Neil Simon aktualisierten Klassikers „The Odd Couple“ lebt weniger von ihrer Handlung, als von den witzigen Sprüchen und stilisierten Charakteren. Mit der Besetzung von Leonard Lansink und Heinrich Schafmeister kann hierbei auf ein erprobtes Duo zurückgegriffen werden, das schon in der ZDF-Serie „Wilsberg“ als ungleiches Paar vor der Kamera brillierte. Die beiden füllen ihre Rollen detailgenau aus, holen aus dem Stück heraus, was drin ist: Eine leichte Komödie, die mit peppigen Dialogen viele Lacher und kräftigen Applaus einstreichen konnte.