Witten. .

Auf Rollschuhen die Musicalbretter dieser Welt erobern - für 14 Kinder aus ganz Deutschland wird dieser Traum für drei Tage beim Starlight Express wahr.

Wenn sie am Donnerstag, 14. Oktober, vor Eltern und Freunden die Schlussszene zeigen, ist die zehnjährige Julia Kalytta aus Witten mit von der rollenden Partie.

Die letzten zwei Tage standen ganz im Zeichen der Probe. Mit Helmen, Schonern am ganzen Körper und Inlineskates drehen die Kinder Runde um Runde in der Starlight- Halle. Ihnen voraus fahren die Trainer Steven Rosso, Michal Fraley und Debbie Hearnden. Im Hintergrund läuft die Melodie des Abschlussliedes „Ein Licht ganz am Ende des Tunnels“. Die kleinen Rollschuhläufer klatschen im Takt. Julia Kalytta strahlt die ganze Zeit. „Ich wollte letztes Jahr schon mitmachen bei dem Workshop, aber es klappte erst dieses Mal“, erzählt sie später in der Umkleide.

400 Kinder hatten sich beworben

Kids eifern Rusty nach

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    Die kleinen Musicaldarsteller haben in den drei Tagen viel zu tun. Neben den Proben und dem Rollschuhtraining gestalten sie ihre Kostüme selbst und haben Gesangsunterricht. Um neun Uhr geht der Tag für die Kleinen los und endet meist gegen 17 Uhr. „Wenn sie abends heimkommen, sind sie natürlich kaputt“, sagt Ellen Lübke-Meier, die die Organisation des Workshops übernimmt. Eine Entwicklung sei bei den meisten nach einem Tag schon zu sehen. „Sie sind viel sicherer auf den Rollschuhen“, so Ellen Lübke-Meier.

    Die zehnjährige Julia Kalytta stellt bei der Aufführung den Waggon „Wrench“ dar. Ihr absoluter Liebling ist aber jemand anderes. „Pearl, der schöne Erste-Klasse-Waggon. Ich hätte sie gerne gespielt. Aber eigentlich ist es mir egal. Hauptsache, ich darf mitmachen“, meint Julia. Seit vier Jahren fährt sie Inliner. Sie ist ein großer Fan des Rollschuh-Musicals. Zehnmal saß sie schon in den Vorstellungen. Dass sie jetzt einmal selbst als Darstellerin auf der Bühne steht, findet sie „so toll. Es macht total viel Spaß. Obwohl mir gestern Abend die Beine ganz schön weh getan haben“.

    Seit drei Jahren lädt das Team des Starlight Theaters Kinder zwischen sieben und elf Jahren zu dem Kurs in den Ferien ein. In diesem Jahr hatten sich 400 Kinder aus ganz Deutschland beworben. Die Kriterien, um teilnehmen zu dürfen, sind einfach. „Sie müssen Rollschuh laufen können und uns sagen, warum sie hier mitmachen wollen. Wenn Eltern ihre Kinder anmelden, wird die Bewerbung leider sofort weggelegt“, erklärt Ellen Lübke-Meier.

    Jedes Kind bekommt eine eigene Schneiderin

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    Nicht nur die Choreografie ist aufwendig, sondern auch die Kostüme. Jedes Kind bekommt eine eigene Schneiderin zur Seite gestellt. Julias Anzug ist schon fast fertig. Es wurde viel mit Glitzer und silbernen Schmucksteinen gearbeitet. „Ich freue mich darauf, das Kostüm endlich anzuziehen“, sagt die Zehnjährige. Auf den Auftritt ist sie schon gespannt. „Das wird ganz aufregend.“ Und was gefällt der Schülerin am besten an ihrem Musical-Kurs? Julia: „Dass wir Kinder zusammen sind und die Trainer uns immer helfen, egal wie komisch die Frage ist.“

    Ihr größter Traum ist es, später selbst einmal auf der Starlight-Bühne zu stehen - als richtige Darstellerin. Wenn das nicht klappt hat sie schon eine Alternative: „Dann reiße ich Tickets an der Kasse ab.“