Witten. .
Der 16-jährige Holzkamp-Schüler Hanifi, der im Wachkoma lag, ist tot. Der Junge aus Witten starb am Sonntagnachmittag in der Pflegeeinrichtung in Bergneustadt, wo er zuletzt betreut wurde. Hanifi hatte vor einem Jahr allergisch auf ein Antibiotikum reagiert.
Hanifi ist tot. Der 16-jährige Holzkamp-Schüler, der etwa ein Jahr im Wachkoma lag, starb am Sonntagnachmittag in der Pflegeeinrichtung in Bergneustadt, wo er zuletzt betreut wurde. Sein Vater Enver Bozkurt teilte der Redaktion die traurige Nachricht mit. Die Eltern stehen unter Schock. Sie können es nicht fassen. Denn, so eine Tante Hanifis, mit dem Tod des Jungen habe derzeit keiner gerechnet. Im Gegenteil: Am vergangenen Samstag habe die Familie den Jungen noch in Bergneustadt besucht. Da sei es ihm sehr gut gegangen. Er habe viele Reaktionen gezeigt. Am Sonntag dann habe ihn das Pflegepersonal nach dem Mittagsschlaf tot in seinem Bett vorgefunden. Es sei wohl ein Herzstillstand gewesen, sagt seine Tante.
Am Montag wurde Hanifi nach Witten überführt. Dort versammelten sich die Trauernden am Abend in der Moschee an der Wideystraße, um für Hanifi zu beten. Einen Tag später wolle die ganze Familie dann mit dem Sarg in die Türkei fliegen, wo Hanifi beerdigt werden soll.
„Alle, die ihn hier kannten, sind tief betroffen und erschüttert“
Einen Tag nach dem Zuckerfest war der damals 15-jährige Holzkamp-Schüler ins Wachkoma gefallen. Er hatte wegen einer Erkältung ein Antibiotikum eingenommen, das der Arzt seiner Schwester verschrieben hatte. Hanifi reagierte allergisch auf das Medikament, bekam keine Luft mehr und musste wiederbelebt werden. Danach wurde er mehrere Monate in Spezialkliniken behandelt. In Bergneustadt sollte der Wachkoma-Patient mit seiner Familie auf ein Leben zu Hause vorbereitet werden.
Schüler und Lehrer der Holzkamp-Gesamtschule starteten daraufhin eine Spenden-Aktion, mit der etwa alternative Therapien finanziert werden sollten. Über die Verwendung der Mittel (fast 25 000 Euro) war es zum Schluss zum Streit gekommen. Nichtsdestotrotz, sagt Hanifis ehemalige Lehrerin Angelika Kaplinowski, „sind natürlich alle, die ihn hier kannten, tief betroffen und erschüttert“.