Witten/Hamburg. Sabine Schmelzer durfte bei der Sat.1-Show „Drei Teller für Lafer“ mitmachen. Warum‘s bei Zubereitung eines Sommergerichts Pannen gab.
Beim Kochen lässt Sabine Schmelzer nichts anbrennen, in jeder Hinsicht. Doch ausgerechnet in der Sat.1-Kochshow „Drei Teller für Lafer“ hatte die Wittenerin Probleme mit dem Ofen. Dabei war die begeisterte Hobby-Köchin der festen Überzeugung, mit einem leichten türkischen Sommergericht mit Fladenbrot, pikantem Dip, Salat und vier Sardinen-Variationen genau das Richtige auf den Teller zu bringen.
Technik-Teufel langt hin
Ausgerechnet in einem Hamburger TV-Studio, wo üblicherweise alles peinlich genau vorbereitet wird, schlug der Technik-Teufel zu: „Der Ofen wurde nicht heiß“, erinnert sich Sabine Schmelzer, „das habe ich aber zu spät gemerkt. Das Brot wurde nicht gar.“
Die ehemalige Grundschulleiterin hat den Ofen nicht überprüft. Das ist bei einer Fernsehproduktion auch nicht ihre Aufgabe, aber wenn sie einen Koch-Kurs für die heimische VHS anbietet, checkt sie stets für die Gerätschaften.
Tatsächlich deutete im Studio zunächst nichts auf eine Panne hin: „Eine junge Frau hat mir gezeigt, wie man den Ofen einschaltet. Wir haben ihn auch vorgeheizt. Die Herdplatte wurde rot, aber da kam nichts. Herd und Ofen hatten keine Kraft; da war keine Power drauf.“
Im Nachhinein kann Sabine Schmelzer über ihr Erlebnis lachen. Aber während der Aufzeichnung der Show standen ihr „die Haare zu Berge“. Sie habe ohnehin unter Strom gestanden: Johann Lafer habe sie im Vorgespräch „ausgequetscht wie eine Zitrone“, und plötzlich sei die Zeit knapp geworden.
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In der Aufregung sei dann eins zum anderen gekommen. Eine Zutat fehlte plötzlich: Sumach für den scharfen Joghurt-Dip. „Und habe ich die Löffel nicht gefunden“, fügt Sabine Schmelzer lachend hinzu. Und doch war noch nicht alles: Die 70-Jährige hätte gern Sardinen zubereitet – im Studio indes gab es aber nur die kleineren Sardellen: „Und sie waren nicht geputzt. Dann haben sie angefangen, die Gräten rauszunehmen.“
Der Studio-Termin hinterließ bei Sabine Schmelzer dennoch keinen bitteren Beigeschmack. Im Gegenteil: Der Pfingst-Trip zur Produktionsfirma Die Fernsehmacher hatte Pep.
Sabine Schmelzer freut sich unterdessen schon auf warme Sommertage. Ihr Gericht hat sich bewährt, und bei einem Glas Weißwein schmeckt es auf Terrasse oder Balkon an lauen Abenden richtig gut, wie sie sagt.
Was den Genuss noch erhöht: Sardellen sind nicht nur lecker und gesund – vielmehr sind sie auch noch günstig. „Ich kaufe sie in Witten auf der Bahnhofstraße bei einem syrischen Händler tiefgefroren, das Kilogramm circa Euro.“ Sabine Schmelzer verrät zudem, wie sie die Heringsart zubereitet: Nach dem Kauf taue ich sie langsam im Kühlschrank auf, drehe danach die Köpfe ab, mit dem Daumennagel öffne ich die Fische an der Unterseite, ziehe die Innereien heraus und entferne die Mittelgräten. Die Schwanzflossen müssen dranbleiben, denn sie halten die beiden Filets zusammen.“
Das vollständige Rezept steht im Netz: www.waz.de/staedte/witten
Das Rezept: Sardellenvariationen mit Joghurt-Dip
Zutaten für 4 Personen:
Für die frittierten Sardellen (Hamsi)
200 g frische Sardellen (möglichst kleine, geputzt und ohne Kop)
100 g Maismehl
100 g Weizenmehl
Salz
Pfeffer
1 Zitrone
1 L neutrales Öl
Für die Sardellen aus dem Ofen
200 g frische Sardellen (möglichst kleine, geputzt und ohne Kopf)
1 große Tomate
1 TL Salz
1 TL Pfeffer (schwarz, aus der Mühle)
100 ml Olivenöl
2 Lorbeerblätter
Saft von 2 Zitronen
100 ml Weißwein
3 TL Oregano
Für die gegrillten Sardellen im Weinblatt
200 g frische Sardellen (möglichst kleine, geputzt und ohne Kopf)
1 Knoblauchzehe
1 TL Kräuter der Provence
2 EL Olivenöl
1/2 Knolle Fenchel
50 g Kirschtomaten
1/2 Bund glatte Petersilie
Salz
Schwarzer Pfeffer
4 unbehandelte Zitronenscheiben
12 eingelegte Weinblätter
Für die Ceviche-Sardellen
200 g frische Sardellen (möglichst kleine, geputzt und ohne Kopf)
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Saft von 3 Zitronen
Salz
Pfeffer
1 EL gehackte Petersilie
Olivenöl
Für den Joghurt Dip
250 g türkischer Joghurt (10 % Fett)
1 ½ EL Sesampaste (Tahin)
1 EL Limettensaft
½ Zehe Knoblauch (gepresst)
1 EL Olivenöl
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Paprika (rosenscharf)
2 EL fein gehackte Minzblätter
½ TL Salz
nach Bedarf schwarzer Pfeffer, Zucker
Für die Sumach-Zwiebeln und den Salat:
1 große rote Zwiebel
1/2 TL Salz
1 TL Sumach
100 g Rucola
1 Fleischtomate
1 kleine Gurke
1 EL Olivenöl
1 EL Weißweinessig
1 EL Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi)
½ TL Zucker
Salz und Pfeffer nach Gefühl
Für das Fladenbrot (aus dem Ofen für vier kleine Brote)
150 g Weizenmehl
½ TL Backpulver
½ TL Salz
125 g Naturjoghurt
Zum Anrichten
5 schwarze Oliven, 1 Stängel Minze, 2 Zitronen
Zubereitung:
Frittierte Sardellen (Hamsi)
1. Mehl mischen.
2. Geputzte Sardellen mit Zitronensaft beträufeln, salzen und pfeffern.
3. Das Öl in einem hochwandigen, großen Topf auf 170°C erhitzen.
4. Die Hamsi in der Mehlmischung wälzen und mit beiden Händen ummanteln.
5. Dann die Hamsi in 2 Portionen nacheinander ins heiße Öl geben und 4-5 Minuten ausbacken, bis sie goldgelb und knusprig sind.
6. Die Hamsi kurz auf mehreren Lagen Küchenpapier abtropfen lassen und noch heiß mit Zitronenspalten servieren.
Sardellen aus dem Ofen
1. Geputzte Sardellen in eine Auflaufform legen.
2.Tomate klein schneiden und auf den Sardellen verteilen.
3. Restliche Zutaten vermischen und über die Sardellen geben.
4. Bei 170° C für 30 Minuten in den Backofen schieben.
Gegrillte Sardellen im Weinblatt
1. Den Knoblauch abziehen, hacken und mit den Kräutern der Provence und dem Öl verrühren. Die Fische damit innen und außen einreiben.
2. Fenchel waschen, putzen und das Grün beiseitelegen.
3. Die Knolle vierteln und in dünne Streifen hobeln.
4. Kirschtomate fein würfeln.
5. Petersilie und Fenchelgrün fein hacken.
6. Alles vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
7. Zitronenscheiben achteln und mit dem Fenchelgemüse in die Bauchöffnung der Fische legen.
8. Die Weinblätter auslegen und die Fische in die Weinblätter einrollen und mit Küchengarn fixieren.
9. Fische in eine geölte Grillpfanne legen und von jeder Seite 4-5 Minuten grillen.
Ceviche-Sardellen
1. Zitronensaft mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Petersilie vermengen.
2. Sardellen in die Mischung legen und von allen Seiten damit umhüllen.
3. Die Sardellen garen in der Säure.
4. Kurz vor dem Anrichten Sardellen aus der Zitronensaftmischung nehmen, abtropfen lassen und mit gutem Olivenöl benetzt auf die Servierplatte legen.
Sumach-Zwiebeln
1. Die rote Zwiebel pellen und auf dem Gemüsehobel in feine Ringe schneiden.
2. Die Zwiebelringe in einer kleinen Schüssel mit dem Salz und dem Sumach verkneten und mindestens 30 Minuten marinieren lassen. Immer wieder einmal durchrühren.
Salat
1. Den Rucola putzen, waschen, schleudern und klein zupfen. Beiseitestellen.
2. Die kleine Salatgurken halbieren, zwei Mal längs in Streifen schneiden und dann quer in kleine Stücke.
3. Die Tomate waschen, quer halbieren und die Kerne entsorgen. Den Strunk herausschneiden und dann die Tomate in Würfelchen schneiden. Mit den Gurkenwürfeln mischen.
4. Für das Salatdressing alle Zutaten mischen.
Fladenbrot
1. Mehl und Backpulver in einer Schüssel mischen.
2. Den Joghurt mit dem Salz untermischen.
3. Den Teig in kleine Brote formen und dünn mit etwas Mehl ausrollen.
4. Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
5. Die Fladenbrote auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und 10 Minuten backen.
Anrichten:
möglichst auf einer großen runden Platte mit Zitronenachteln!