Witten. Hat da ein Praktikant die Motorsäge geschwungen? Oder waren die Baumfällarbeiten in Witten-Buchholz fachgerecht? Nun äußert sich die Stadt.
Die Kritik an einem ungewöhnlich gerodeten Wäldchen in Witten-Buchholz reißt nicht ab. Die Eschen sind Ende Februar auf etwa einen Meter Höhe gekappt worden, die Baumstümpfe ragen neben der Buchholzer Straße empor. Auch Wochen später sieht das aus, als hätte ein Praktikant die Motorsäge geschwungen und war anschließend zu faul, das Schnittgut zu entsorgen. Die örtliche SPD hat nun erfahren: Diese Vorgehensweise war fachgerecht und ökologisch sinnvoll.
Bürgermeister Lars König hat der SPD-Ratsfraktion schriftlich dargelegt, dass die Forstarbeiten nahe der Buchholzer Grundschule sach- und fachgerecht ausgeführt wurden. Zuvor hatten etliche Anwohner und Anwohnerinnen sich bei Ratsherr Martin Kuhn beschwert.
Eschen waren von Pilz befallen
Die von einem Pilz befallenen Eschen waren aus Sicherheitsgründen gefällt worden. Die Stämme wurden aber bewusst nicht bodennah, sondern in unterschiedlicher Höhe abgeschnitten. „Offenbar sollten die höheren Stümpfe auch dem besseren Schutz des Bodens dienen: Dieser solle so mehr Sonnenschutz erhalten und das Austrocknen der Hangfläche verhindern helfen“, so Martin Kuhn.
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Richtig überzeugt ihn diese - laut Stadt - „bewährte Praxis aus dem Sauerland“ nicht. Bislang hatten die Buchholzer eher den morastigen Boden in dem Siepen als Problem für die Bäume gesehen.
Förderung der „ökologischen Selbstentwicklung“
Weiter heißt es aus der Stadtverwaltung: Die Bäume sollen durch ihre Verwurzelung die Böschung sichern. Und sie seien ökologisch wichtig: Spechte können in ihnen ihre Nisthöhlen bauen. In den dünnen, halbhohen Stämmen kann man sich dies allerdings nicht recht vorstellen.
Zur Förderung der „ökologischen Selbstentwicklung“ ist auch das Schnittgut liegengeblieben. Nur das Bachbett soll noch freigeräumt werden, damit der Wasserfluss nicht behindert wird.
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