Witten. Joel (25) aus Witten hat es geschafft! Er steht im Finale der deutschen Meisterschaft im Schnelltapezieren. Wie viel Preisgeld winkt?

Wie viele Kilometer Tapete Joel Hösterey schon geklebt hat? Das weiß er selber nicht. Aber dass er für Raufaser auf einer sechs Meter breiten Wand unter zehn Minuten braucht, ist belegt: Damit hat sich der 25-jährige Wittener für die Deutsche Tapeziermeisterschaft qualifiziert.

So einen Wettbewerb gibt es? Da fällt einem ja glatt der Kleisterpinsel aus der Hand! Veranstalter des werbewirksamen Kräftemessens unter Mitarbeitenden des Maler- und Lackiererhandwerks ist die Wuppertaler Firma Erfurt & Sohn. Bundesweit gab es verschiedene Vorentscheide, 33 Talente dürfen nun mitsamt ihrer Tapezierbürste weiterreisen zum Finale nach Köln, auf die Fachmesse FAF 24 (Farbe, Ausbau und Fassade) am 25. April 2024.

Firma nimmt aus Imagegründen teil

„Bei der ungewöhnlichen Meisterschaft im Schnelltapezieren geht es darum, des Deutschen liebste Tapete, die Raufaser, schnellstmöglich und mit möglichst wenig Fehlern und Makeln an die Wand zu bringen“, weiß Alexander Fietz vom Marketing des Unternehmens „Die Meisterleister“. In der Niederlassung Dortmund arbeitet Joel Hösterey aus Witten. Ebenso schickt die Firma Torsten Eicke aus Bochum ins Rennen, der in der Oberhausener Niederlassung arbeitet.

Besonders schnell: Geschickt schneidet Joel Hösterey die Raufasertapete oben ab. Hier bei der Vorrunde zur Schnelltapezieren-Meisterschaft.
Besonders schnell: Geschickt schneidet Joel Hösterey die Raufasertapete oben ab. Hier bei der Vorrunde zur Schnelltapezieren-Meisterschaft. © WAZ | Meisterleister

Eicke hatte sich 2022, Hösterey 2023 qualifiziert. Wegen Corona wurde der 2018 ins Leben gerufene Wettbewerb aber immer wieder verschoben. „Die Meisterleister“ haben dennoch ein großes Interesse an der Teilnahme - aus Imagegründen. „Wir suchen immer nach Mitarbeitern. Und bei solchen Veranstaltungen bekommen wir online Aufmerksamkeit“, erklärt Marketingmann Alexander Fietz. „Vorab entscheiden unsere Mitarbeiter, wer der Typ für einen solchen Wettbewerb ist.“ Ein internes Wettkleben mit der Stoppuhr gibt es also nicht. Die Teilnahme kann sich aber lohnen - der Sieger geht mit 10.000 Euro nach Hause.

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Denn wenn man genau hinschaut, so richtig anspruchsvoll ist die Challenge nicht: Eine glatte und trockene 6 x 2,665 m (16m²) Wand bekommt „Erfurt Rauhfaser 52“ angeklebt. Heimwerker wissen: Wenn man die Vliestapete durch das Tapeziergerät mitsamt Kleistermaschine zieht, schmiegt die sich an die Wand wie weiche Butter aufs Toastbrot. Man muss nicht vorkleistern, keine Steckdose ausschneiden, keine Dachschräge berücksichtigen. Nur vorab passend schneiden und dann oben wie unten mit geradem Schnitt abtrennen.

Verklebung ohne Nähte und Blasen

„Aber“, wirft Alexander Fietz ein, „es geht nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um Qualität“. Eine einwandfreie Verklebung ohne Nähte und Blasen ist gefragt.

Kann das Joel Hösterey? Der gelernte Maler und Lackierer: „Ich freue mich riesig auf diese ungewöhnliche Herausforderung. Auch wenn ich schon kilometerweise Rauhfaser tapeziert habe, ist es bei so einem Wettbewerb auf Zeit nochmal etwas anderes.“

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