Witten. Seit Januar gibt es die neue Wagenknecht-Partei. Nun formiert sich auch in Witten eine Unterstützungsgruppe. Sie trifft sich im Ardeyhotel.
Die neue Sahra-Wagenknecht-Partei bekommt nun auch aus Witten und dem EN-Kreis Rückenwind. Wie stark dieser werden kann, zeigt sich am kommenden Sonntag. Dann trifft sich zum ersten Mal der Stammtisch der Unterstützergruppe für das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW), das sich am 8. Januar offiziell gegründet hatte. Treibende Kraft dahinter ist ein ehemaliges Ratsmitglied der Linken.
Carsten Samoticha saß noch bis Juli 2020 für „Die Linke“ im Rat der Stadt Witten. Dann schloss die Fraktion ihn aus. Samoticha hatte öffentlich für eine neue Liste, die „Basisdemokratische Liste Witten“, geworben und kandidierte schließlich auch für sie. 0,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler entschieden sich bei der anschließenden Kommunalwahl für diese Liste, der Lokalpolitiker war damit raus aus dem Rat. Der Wittener war zudem Mitinitiator des Bürgerbegehrens „Grüner Kornmarkt“, das letztlich zweimal vom Rat für unzulässig erklärt wurde.
Unterstützungsgruppen für „BSW“ in vier Städten im EN-Kreis
Nun will der 58-Jährige den Aufbau der neuen Partei von Sahra Wagenknecht im EN-Kreis und Witten vorantreiben. Einen Antrag auf Aufnahme bei „BSW“ habe er bereits gestellt. Er sieht seine ehemalige Partei „im Niedergang“. „Daher denke ich, dass wir viel Zuspruch bekommen werden“, sagt Samoticha. Bis zu zehn Prozent könnte die neue Partei bei den nächsten Wahlen holen, hofft er. Zuletzt hatte Ulla Weiß, Sprecherin der Wittener Linken, allerdings von einem Mitgliederwachstum berichtet, nicht von einer Austrittswelle.
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Auch in Ennepetal, Wetter und Herdecke seien Unterstützergruppen in der Gründung, ebenso eine für den gesamten EN-Kreis, sagt Samoticha. Mit dabei nach seiner Aussage: viele ehemalige Linke, etwa Dieter Kempka, der ehemalige Linken-Fraktionsvorsitzende aus Herdecke. Samotichas Antrieb dahinter: „Das Wichtigste ist mir das Soziale. Und das ist so bergab gegangen, es ist eine Katastrophe“. Viele Menschen würden ohne staatliche Unterstützung auskommen müssen. Er kenne Sahra Wagenknecht auch bereits persönlich und sie habe ihm zugesichert, dass sich das mit ihr wieder ändern werde.
Wagenknecht-Bündnis ist eine Mischung aus links und konservativ
Das Bündnis SW verfolgt eine Strategie des Linkskonservatismus: Wirtschaftlich ist die Partei eher links aufgestellt. Aber gesellschaftspolitisch und kulturell vertritt Wagenknecht eine konservative Haltung. So forderte sie etwa im November 2023, die Migration nach Deutschland zu begrenzen und Leistungen für Asylbewerber zu kürzen. Auch ist sie für einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine.
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Samoticha ist da weitgehend mit ihr auf einer Linie. „Beim Flüchtlingsthema lügen wir uns alle in die Tasche“, sagt er. Die Bezahlkarte für Geflüchete hält er aber für eine „blanke Unverschämtheit“, auch mit Kürzungen für Flüchtlinge ist er nicht einverstanden. Schon bald wollen die BSW-Unterstützer aus dem Kreis eine Großveranstaltung auf die Beine stellen. Dabei wollen sie klarmachen, worum es beim Wagenknecht-Bündnis geht: Nämlich „ums Überleben.“
>>> Der Stammtisch findet am Sonntag, 17. März, von 18 bis 20 Uhr im Ardeyhotel, Ardeystraße 11-13, statt.
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