Herdecke. Der Riss durch die Partei „Die Linke“ erreicht auch Herdecke. Nun gibt es einen neuen Namen - für eine Fraktion mit alten Bekannten.

Neuer Name, bisherige Besetzung: Aus der Fraktion „Die Linke“ im Herdecker Rat ist die „Sahra Wagenknecht und Linke Fraktion Herdecke“ geworden. Dahinter steht: Dieter Kempka ist nicht mehr Mitglied der Partei, Vladimir Munk dagegen schon.

Im Rat gab Dieter Kempka die persönliche Erklärung ab, dass er zwar die Partei verlassen habe, aber weiter mit Vladimir Munk eine Fraktion bilden wolle. Kempka war bisher Vorsitzender, dieses Amt übernimmt nun Vladimir Munk. Dieser Ämterwechsel sei zur Mitte der Ratsperiode ohnehin geplant und jetzt fällig gewesen, so Munk.

Lange habe er mit der Austrittsentscheidung gehadert, ließ Kempka die übrigen Ratsmitglieder wissen. Er fühle sich den Zielen der Linken weiter verbunden, „aber die Partei hat sich sehr verändert.“ Besonders den Umgang mit Sahra Wagenknecht könne er nicht weiter mittragen. Dieser gehe zu weit und sei regelrecht „übergriffig.“

Der ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Linken im Deutschen Bundestag werden Gründungsabsichten einer neuen linken Partei nachgesagt. Für Vladimir Munk ist Wagenknecht „sehr umstritten nur durch die Medien.“ Diese würde immer nur das Trennende heraushören. Munk will auf Nachfrage nicht sagen, ob er die Gründung einer Wagenknecht-Partei befürwortet oder nicht. Positiv hebt er an Sahra Wagenknecht aber hervor, „dass sie die Linke wieder als Arbeiterpartei profilieren will.“ Der neue Name der örtlichen Fraktion unterstreiche, dass es selbst bei zwei linken Parteien eine Basis für eine Zusammenarbeit gebe, so Munk.

Bei der letzten Ratswahl sind 3,9 Prozent der Stimmen auf die Linke entfallen. Das bedeutete am Ende zwei Ratsmandate. Munk zog erst nach einem Losentscheid ein.