Witten. Das Jobticket bietet Beschäftigten eine preiswerte Lösung für den Arbeitsweg. Mitarbeiter der Stadt Witten bekommen es aber nicht. Die Gründe.
Die Mitarbeiter der Wittener Stadtverwaltung bekommen nun doch kein Jobticket. Nach eingehender Prüfung kommt der Kämmerer zu dem Schluss, dass ein ganz entscheidender Grund dagegenspricht.
Mit Jobticket ist gemeint, dass ein Arbeitgeber das Deutschlandticket für die Beschäftigten bezuschusst. Wenn das Unternehmen oder in diesem Fall eine Verwaltung mindestens 25 Prozent (12,25 Euro) von den 49 Euro übernimmt, gibt es vom Bund einen Zuschuss von fünf Prozent, also 2,45 Euro. Der Mitarbeiter erhält das Ticket damit für einen deutlich niedrigen Tarif, zahlt im Monat 34,30 Euro.
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Nun hat die Stadtspitze in der Belegschaft nachgefragt, wer denn wohl ein solches Ticket haben wolle. Beamte, von denen es im Wittener an der Zahl 370 gibt, bekamen allerdings von vornherein nicht in Betracht, weil sie nach aktueller Rechtslage keinen Anspruch haben, erklärt Kämmerer Matthias Kleinschmidt. Von den 1200 Angestellten bekundeten schließlich 340 ernsthaftes Interesse.
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Doch in den Genuss des Tickets werden sie nicht kommen. Die Stadt müsste, so Kleinschmidt weiter, einen Zuschuss gewähren, der sich nach derzeitigem Stand auf mindestens 50.000 Euro belaufen würde. In dem Betrag sind nämlich Kosten für den Verwaltungsaufwand und die organisatorische Abwicklung noch nicht einmal enthalten. Angesichts der äußerst schwierigen Haushaltslage ist noch vollkommen offen, ob der Etat überhaupt genehmigt wird. Daher sei „der Aufwand nicht tragbar“, betont der Kämmerer.
Sicherlich hätte das Jobticket nach seinen Worten gut zum Mobilitätskonzept der Stadt Witten gepasst. Doch mit Blick auf den Etat könne man dafür keine Gelder bereitstellen. Der Kämmerer war mit der Prüfung einem Auftrag des Haupt- und Finanzausschusses gefolgt. Das Ratsgremium wollte wissen, ob das Jobticket zum Einsatz kommen kann.
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