Witten. Die Radstation im Wittener Bahnhof ist Geschichte, der neue Standort aber längst noch nicht fertig. Wie es nun weitergehen soll.
Eigentlich wollte die Radstation der Wabe zum Jahresbeginn vom Hauptbahnhof in die Einkaufsmeile umziehen. Doch der Zeitplan ließ sich nicht halten. Jetzt soll es in zwei Monaten so weit sein.
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So wirklich zufrieden war die „Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung“, kurz Wabe, mit dem Standort im Bahnhof schon seit über fünf Jahren nicht mehr. Seinerzeit sah sie sich gezwungen in die Kellergewölbe des Gebäudes zu ziehen, die Miete für das bis dahin genutzte Erdgeschoss überstieg die finanziellen Möglichkeiten.
Die Suche nach einer Alternative zog sich allerdings hin. Erst im vergangenen Jahr war das Bemühen von Erfolg gekrönt. Geschäftsführer Mark Kohlberger stieß bei seinen Recherchen auf die Räume einer früheren Spielhalle an der Bahnhofstraße 61. Mit dem Vermieter wurde er sehr schnell handelseinig, hatte doch der Besitzer ein großes Interesse daran, einen neuen Nutzer zu finden.
Von Anfang war jedoch auch klar, dass der Umbau sehr aufwändig sein würde. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, ist das Vorhaben deutlich umfangreicher als ohnehin vermutet. Um Wände, Böden und Treppen auf Vordermann zu bringen, fällt reichlich Arbeit an. Das vorgesehene Zeitfenster reicht daher vorne und hinten nicht aus.
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Zudem ist auch eine Nutzungsänderung erforderlich, schließlich gehören die Zeiten einer Spielhalle der Vergangenheit an. Für eine Radstation mit Vermietung und Verkauf bedarf es einer entsprechenden Erlaubnis. Die Stadtverwaltung beschäftige sich derzeit mit dem Fall, sagt Kohlberger und geht davon aus, dass zum jetzt geplanten Eröffnungstermin am 1. März die Unterlagen vorliegen.
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Für die Zwischenzeit ist die Radstation im Gebäude des Radcafés an der Augustastraße 36 beheimatet. „Aus dem Bahnhof sind wir seit Jahresende raus“, erklärt der Geschäftsführer. Die Wabe hätte auch noch bleiben können, zog es aber nicht zuletzt aus Geldgründen vor, den Standort mit Jahresfrist aufzugeben.
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Die zu vermietenden Stellplätze, rund 50 an der Zahl, bleiben indes im Bahnhof erhalten. Die Kunden haben für den abgetrennten Bereich entsprechende Zugangskarten. Ausleihe und Reparatur von Rädern wiederum ist für zwei Monate an der Augustastraße beheimatet. Darüber hinaus widmet sich das Team ausgedienten Fahrrädern, um sie wieder flottzumachen. Diese Aufgabe steht auch an der Bahnhofstraße an, die mit einer Werkstatt ausgestattet sein wird.
Die Räder stammen zum Teil aus dem Projekt „Second Chance“, das die Entsorgungsfirma AHE nach vorne bringt. Das Unternehmen nimmt Fahrräder an, von denen sich die Besitzerin oder der Besitzer trennen möchte, und leitet die Drahtesel an die Wabe weiter.
Kinderräder sind dann beispielsweise für bedürftige Familien gedacht. Der Wittener Fahrradbeauftragte Andreas Müller sorgt schließlich dafür, dass die Räder zu den Betroffenen gelangen.
In den nächsten Wochen soll nun der Umbau an der Bahnhofstraße mit Hochdruck vorangehen. Den 1. März möchte die Wabe dann doch einhalten. Das Radcafé wird dann aufgelöst, der Zuspruch blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Mitarbeiter und das gesamte Angebot wechseln zum Gebäude in der Fußgängerzone.
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