Witten. Im neuen Jahr müssen die Haushalte in Witten für mehrere städtische Gebühren tiefer in die Tasche greifen. Das kommt auf die Bürger zu.

Die Stadt dreht mit Jahresbeginn an der Gebührenschraube. Die Bürger müssen für zahlreiche Abgaben tiefer in die Tasche greifen. Darüber hinaus zeichnet sich ein Anstieg bei den Energiepreisen ab.

Die Gebühr für Straßenreinigung steigt um 14 Prozent

Die Straßenreinigungsgebühren werden nach zwei Jahren wieder angehoben – pro laufenden Meter Straßenfront in dem Anliegerverkehr dienenden Straßen (Klasse A) von 2,88 auf 3,28 Euro, im innerstädtischen Verkehr (Klasse B) von 2,40 auf 2,73 Euro. Das entspricht einer Erhöhung um knapp 14 Prozent.

Erstmals wieder höhere Müllgebühren

Biotonnennutzer zahlen für ihre Restmülltonne im neuen Jahr acht bis 145 Euro mehr, je nach Volumen. Auf Eigenkompostierer kommen etwas niedrigere Beträge zu. Achtung: Bei wöchentlicher Leerung der Restmülltonne verdoppeln sich sogar die Abfallgebühren für Biotonnenbenutzer.

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Das sind die neuen Tarife bei der Wittener Müllabfuhr im Einzelnen: Der Preis für ein 60-Liter-Restmüllgefäß erhöht sich um 7,92 Euro auf 127,20 Euro (für Eigenkompostierer auf 115,20 Euro statt bisher 107,52 Euro), bei 80 Litern um 10,56 Euro auf 169,56 Euro (Eigenkompostierer 153,60 Euro statt 143,28 Euro), bei 120 Litern um 15,84 Euro auf 254,40 Euro (230,40 Euro statt 215,04 Euro), bei 240 Litern um 31,68 Euro auf 508,80 Euro (460,80 statt 430,08 Euro), bei 770 Litern um 101,40 Euro auf 1631,88 Euro (1478,16 Euro statt 1379,04 Euro) und bei 1100 Litern um 144,84 Euro auf 2331,24 Euro (2111,64 Euro statt 1970,16 Euro).

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Abwassergebühren verteuern sich

Zu den Abwassergebühren gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Im kommenden Jahr sollen sie steigen, aber für das Jahr 2022 gibt’s nach jetzigem Stand Geld zurück. Zuletzt zahlte ein Haushalt pro Kubikmeter Schmutzwasser 2,77 Euro pro Kubikmeter, 2024 sollen es 3,09 Euro sein. Die Menge, die die Stadt in Rechnung stellt, ist deckungsgleich mit dem jeweiligen Wasserverbrauch.

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Kämmerer Matthias Kleinschmidt: Für das Jahr 2022 die Abwassergebühr neu berechnet.
Kämmerer Matthias Kleinschmidt: Für das Jahr 2022 die Abwassergebühr neu berechnet. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ferner muss der Bürger auch für die Niederschlagsgebühr mehr entrichten. Sie steigt um zwölf Cent auf 1,48 Euro pro versiegelte Grundstücksfläche. Ein Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus (120 Kubikmeter Schmutzwasser, 150 Quadratmeter Grund und Boden) kommt den Berechnungen der Stadt auf etwa 60 Euro zusätzlich im Jahr. Für das Jahr 2022 fällt aufgrund von Neuberechnungen der Kubikmeter Schmutzwasser um acht Cent billiger aus, 2,89 Euro statt der zunächst kalkulierten 2,97 Euro. Beim Niederschlagswasser sinkt der berechnete Quadratmeter von 1,59 auf 1,46 Euro. Kämmerer Matthias Kleinschmidt hat versichert, dass die Haushalte das Geld entsprechend zurückbekommen.

Strom und Gas

Der Wegfall der Energiepreisbremse dürfte die meisten Kunden der Stadtwerke ohne Bedeutung bleiben. Denn sie greift erst bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde und einem Gastarif von 12 Cent je kWh. Der überwiegende Teil aller Tarife des Versorgers lag darunter.

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Nun haben für die nächsten beiden Jahre viele Kunden neue Dauerverträge abgeschlossen. Die Kilowattstunde Gas kostet danach 9,83 Cent, beim Strom sind es 34,88 Cent/kWh. Je nachdem, welche Verträge der Kunde vorher hatte, steht er sich ein wenig besser oder schlechter.

Allerdings dürften die Energiepreise über kurz oder lang in Bewegung geraten. Beim Gas soll ab 2024 der höhere Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent (statt derzeit noch sieben Prozent) gelten. Zudem steigt die Steuer für den Ausstoß von CO₂ : 45 Euro pro Tonne Kohlendioxid statt 30 Euro. Das Vergleichsportal Check24 hat errechnet, dass die Gaspreise durchschnittlich um 17 Prozent steigen könnten. Danach müsste ein vierköpfiger Musterhaushalt (Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden) mit jährlichen Mehrkosten von 60 bis 70 Euro rechnen.

Beim Strompreis dürfte die Kurve auch nach oben zeigen. Denn die Betreiber der Übertragungsnetze erhöhen ebenfalls ihre Entgelte, die Versorger wie die Stadtwerke Witten zahlen müssen. Genaue Zahlen werden Anfang des Jahres vorliegen, so Vertriebschef Markus Borgiel.

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